Luftfracht – Nachtflug: Möglichkeiten der Ausweitung

Kleine Anfrage
vom 14.09.2017

Kleine Anfrage 14.09.2017
der Abgeordneten Nic Vogel und Frank Neppe AfD

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Nordrhein-Westfalen gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsregionen in Europa. Der wichtigste Einflussfaktor für die Bedeutung ist eine gute Infrastruktur. Ein dichtes Netz von Straßen, Bahnen und Wasserwegen zeichnet NRW aus. Besonders gehören leistungsstarke Flughäfen dazu.

Die Wirtschaft wünscht sich in Düsseldorf und Köln-Bonn Nachtflugmöglichkeiten. Dem gegenüber stehen die Bedürfnisse der Menschen nach ruhigem Schlaf.

Die im ländlichen Bereich liegenden Flughäfen, beispielsweise Paderborn-Lippstadt und Münster-Osnabrück bieten hier Möglichkeiten, da sie im Umfeld bedeutend weniger Wohnbevölkerung haben als die Flughäfen der Metropolen.

Wir fragen daher die Landesregierung:

  1. Was plant die Landesregierung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Flughäfen im ländlichen Bereich hinsichtlich der staufreien Anbindung per Straße oder der besseren Anbindung per Bahn, besonders unter dem Gesichtspunkt der Nachtflugmöglichkeit?
  2. Ist die Fracht einmal beispielsweise in Amsterdam – Schiphol abgewickelt, ist es sehr schwierig diese nach NRW zurück zu holen. Gibt es ein Konzept, die in NRW generierte Luftfracht dauerhaft von unseren Flughäfen aus abzuwickeln?

Nic Vogel
Frank Neppe

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Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,

namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage 311 im Einvernehmen mit dem Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie und der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz wie folgt:

  1. Was plant die Landesregierung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Flughäfen im ländlichen Bereich hinsichtlich der staufreien Anbindung per Straße oder der besseren Anbindung per Bahn, besonders unter dem Gesichtspunkt der Nachtflugmöglichkeit?

Die angesprochenen Flughäfen Paderborn — Lippstadt und Münster ­Osnabrück sind eigenständige Wirtschafts- und Logistikunternehmen, auf deren wirtschaftliche Aktivitäten die Landesregierung keinen Einfluss hat.

Die Landesregierung will an ihrer bewährten dezentralen Flughafeninfrastruktur festhalten und diese u.a. durch Prüfung und Bewertung der Luftverkehrskonzeption des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur für den Fracht- und Passagierverkehr in Nordrhein-Westfalen bedarfsgerecht stärken.

Was die Anbindung der beiden Flughäfen an das Straßen- bzw. Schienennetz anbelangt, sind im aktuellen Bundesverkehrswegeplan und Landesstraßenbedarfsplan keine Ausbauvorhaben berücksichtigt. Die Landesregierung sieht derzeit auch keinen Bedarf dafür.

  1. Ist die Fracht einmal beispielsweise in Amsterdam ® Schiphol abgewickelt, ist es sehr schwierig diese nach NRW zurück zu holen.

Gibt es ein Konzept, die in NRW generierte Luftfracht dauerhaft von unseren Flughäfen aus abzuwickeln?

Sowohl Flughafenbetreiber als auch Logistikunternehmer organisie­ren ihre Geschäfte eigenständig. Die Landesregierung hat auf die Aktivitäten keinen Einfluss.

Vorstellungen der Landesregierung zu zukünftigen Fracht- und Pas­sagierbewegungen werden einer möglichen neuen Luftverkehrskon-zeption für das Land Nordrhein-Westfalen vorbehalten bleiben.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Hendrik Wüst

Beteiligte:
Nic Vogel