Der britische Chemiekonzern Ineos Inovyn schließt zwei seiner Werke in Rheinberg. 175 Mitarbeiter sind betroffen. Auch das Werk in Gladbeck hat keine Zukunft. Konzernmanager Stephen Dossett wählt zum Abschied drastische Worte: Europa begehe industriellen Selbstmord, Energie- und CO₂-Kosten seien erdrückend hoch. Sein Fazit: wirtschaftlicher Irrsinn und ökologische Heuchelei. Dazu unser energie- und wirtschaftspolitischer Sprecher Christian Loose:
„Selten wird ein ausländischer Topmanager so deutlich, doch er beschreibt den industriepolitischen Niedergang unseres Landes zutreffend. Es ist nicht nur Verbitterung über das Schicksal seines Unternehmens, sondern ehrliche Besorgnis um den Standort Deutschland. Einstige Schlüsselindustrien wie Chemie, aber auch Maschinenbau und Automobil sind sowohl aufgrund exorbitant hoher Energie- und CO₂-Preise als auch Konkurrenz aus Fernost schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig (Drs. 18/13113).
Beinahe im Wochentakt erreichen uns quer durch NRW Meldungen über Entlassungen und Werksschließungen. Trotzdem erkennt die Landesregierung den Ernst der Lage immer noch nicht. Ministerpräsident Wüst (CDU) wird als Totengräber des Industriestandorts NRW in Erinnerung bleiben. Noch immer träumen Abgeordnete der etablierten Fraktionen im Landtag von grünem Stahl und der längst gescheiterten Energiewende. Was sie jedoch hinterlassen, ist ein industriepolitisches Trümmerfeld. Dieser Traum ist endgültig geplatzt.“