Weg mit dem Auto und einfach auf den Drahtesel sowie ÖPNV umsteigen. Diesen „nett gemeinten“ Ratschlag hört man auf Social Media-Kanälen öfter. Absender sind meistens jüngere politische Aktivsten aus dem grün-roten Milieu, die selbst in Großstädten mit vergleichsweise gut ausgebautem Verkehrsnetz leben. In Wahrheit ist dieser Tipp aber nur eines: Vollkommen weltfremd.
„Abseits von Großstädten fahren Bus und Bahn nur unzuverlässig oder gar nicht“, so Klaus Esser, verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion. „Selbst in mittelgroßen Gemeinden mit rund 50.000 Einwohnern sind oft nur Schulbusse oder bestenfalls Anrufsammeltaxen unterwegs.“
Wer nicht gesund und einigermaßen fit ist, für den fällt das Fahrrad ohnehin flach. Auf dem Dorf muss man andernfalls auf teure Alternativen wie ein Taxi ausweichen, das gilt insbesondere für längere Strecken. Aber selbst wer noch gut zu Fuß ist: Den schweren Wocheneinkauf und Getränkekisten will man ganz sicher auch als junger Mensch nicht im Fahrradanhänger transportieren.
Täglich mit der Bahn zur Arbeit? Um pünktlich anzukommen, nimmt man dann zur Sicherheit lieber mal einen Zug früher, falls dieser nicht ohnehin ausfällt. Ganz zu schweigen vom Komfort und der Freiheit loszufahren wann und mit wem man möchte. Hinzu kommt: Im eigenen Auto ist es deutlich sicherer als in Bahnhöfen oder Zügen (Drs. 18/14075).
„Am Ende bleibt nur ein Fazit: Fahrrad, Bus und Bahn sind für einen Großteil der Menschen in unserem Land schlicht nicht alltagstauglich. Wer Gegenteiliges behauptet, hat sich nicht ernsthaft mit der Lebensrealität in Deutschland auseinandergesetzt“, unterstreicht Esser.