Argumente statt Emotionen? Von wegen! Andere Ansichten – auch zu Fachthemen – werden an deutschen Hochschulen immer öfter als sogenannte „Mikroaggressionen“ behandelt. Fakten sind dabei unwichtig. Was zählt, sind Ideologie und subjektives Moralempfinden. – Eine mehr als bedrohliche Entwicklung!
Der Deutsche Hochschulverband hat die immer verbissenere „Political Correctness“ längst als ernsthafte Gefahr für die freie Lehre erkannt und öffentlich davor gewarnt. Helmut Seifen wollte von der schwarzgelben Landesregierung wissen, wie sehr NRW bereits betroffen ist. Die Antwort ist entlarvend.
„Problematisch ist, dass Political Correctness zunehmend ausgrenzend und latent aggressiv instrumentalisiert wird, verbunden mit der Attitüde, aus einer moralisch unangreifbaren Position heraus zu argumentieren“, so die Resolution des Deutschen Hochschulverbandes „Zur Streit- und Debattenkultur an Universitäten“.
Dabei geht es um nicht weniger als die im Grundgesetz garantierte Freiheit von Lehre und Forschung. Die ist nämlich keinesfalls an die Fügung in einen linken Mainstream gebunden, sondern nur und ausschließlich an die Treue zur Verfassung. Denk- und Sprechverbote sind ausdrücklich ausgeschlossen.
Wenn also die Ideologisierung unserer Hochschulen bereits so stark geworden ist, dass die größte hochschulpolitische Vereinigung von Wissenschaftlern in Europa öffentlich darauf aufmerksam macht, dann muss sich dieser Zustand auch in Disziplinarverfahren in den Einrichtungen selber bemerkbar machen – vorausgesetzt natürlich, dass sie auch tatsächlich eingeleitet werden.
Um genau das zu prüfen, hat Helmut Seifen, schul-, bildungs- und wissenschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion NRW, bei der NRW-Landesregierung nachgehakt. Ihre Antwort liest sich wie ein „Quod erat demonstrandum“: betont unwissend und völlig durchgegendert.
Kurz gesagt: Die schwarzgelbe Landesregierung hat keine Ahnung, wie es um Disziplinarverfahren an NRWs Hochschulen steht, sofern es nicht gleich die Rektoren und Kanzler, also die höchsten Instanzen der Einrichtungen betrifft. Gäbe es auf darunterliegenden Ebenen bereits ein massives Problem – man würde es schlicht nicht mitbekommen.
Angesichts der vom Deutschen Hochschulverband deutlich benannten Bedrohungslage und der immer extremeren Entwicklung in anderen Ländern wie z. B. den USA, kann diese Unbekümmertheit nur als naiv, wenn nicht gar als fahrlässig beschrieben werden.
➡️ AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/2JMjhmV
? Resolution des Deutschen Hochschulverbandes: https://bit.ly/2LBEOjZ