Patienten verhungern im Krankenhaus. Diese Meldung würde man vielleicht noch in einem Entwicklungsland erwarten, aber ganz sicher nicht in einer europäischen Industrienation, dazu noch mit den mitunter weltweit höchsten Gesundheitsausgaben.
Es ist schockierend, aber leider Alltag in deutschen Krankenhäusern und Kliniken. Laut einem Bericht der „WELT“ sterben vermutlich tausende Patienten pro Jahr, weil sie nicht ausreichend ernährt werden.
„Mangelernährung im Krankenhaus ist kein Randproblem“, sagt Matthias Pirlich, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM). Erst kürzlich habe die Fachgesellschaft darauf hingewiesen, dass in deutschen Kliniken jährlich 200.000 Patienten mit Mangelernährung als zusätzlichem Risikofaktor versterben – dabei könnten 55.000 von ihnen durch ein zeitgemäßes Ernährungsmanagement gerettet werden. Laut Studien sind bis zu 30 % aller Klinikpatienten schlecht ernährt und haben dadurch eine ungünstigere Prognose.
Dr. Martin Vincentz, Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion: „Diese Zahlen sind in jeder Hinsicht skandalös. Wir sind mit einem der weltweit teuersten Gesundheitssysteme offensichtlich nicht mehr in der Lage, selbst die grundlegendste Patientenversorgung sicherzustellen. Finanzmittel der gesetzlichen Krankenversicherung dürfen nicht länger zweckentfremdet werden, sondern sind vollständig für die Versorgung unserer Patienten einzusetzen. Krankenhäuser und Kliniken haben dabei Priorität.“