„Wer die AM angreift, greift die parlamentarische Arbeit der AfD an.“
Mit diesem Satz endet ein heute in der WELT erschienener Artikel, der den Kurs der NRW-AfD sehr treffend umschreibt. Er bezieht sich dabei auf das nunmehr öffentlich gemachte Bekenntnis unseres Fraktionsvorsitzenden und Landeschefs Marcus Pretzell zur Alternativen Mitte.
Wohlgemerkt: Hier geht es nicht um die Unterstützung willkürlich geschaffener Gruppierungen oder gar einzelner Personen, sondern um rein politische Überzeugungen. Wer versucht, die Alternative für Deutschland als völkisch-rechtsnationale Bewegung zu manifestieren, tut der Partei und der großen Mehrzahl ihrer meist nicht so lauten Mitglieder in höchstem Maße Unrecht. Denn die sehen sich ausschließlich als eine zwar unbedingt patriotische, im besten Sinne wertkonservative, ausdrücklich pragmatisch-lösungsorientierte und damit ideologiefreie Partei. Vor allem die vielbeschworene „Basis“ – auch und gerade in Nordrhein-Westfalen – atmet den liberal-konservativen Geist urdeutscher Werte, lehnt aber jegliches nationalistische Gedankengut entschieden ab.
Vor diesem Hintergrund drückt Marcus Pretzell nur das aus, was u.a. in der NRW-Fraktion von Anfang an umgesetzt worden ist. Ebenso wie die Kollegen in einigen anderen Landtagen treiben wir die Altparteien durch fundierte, kompetente und undogmatische Sachargumentationen vor uns her und letztlich zur Verzweiflung. Wir wollen unter Beweis stellen, dass wir politisch eine Alternative darstellen und keineswegs die rückwärtsgewandten Pöbler sind, als die man uns gerne hinstellt. Und deshalb müssen wir uns von den real existierenden rückwärtsgewandten Pöblern, die es in der Partei nun einmal gibt und die sich vor allem durch Lautstärke Bedeutung verschaffen, unmissverständlich distanzieren.
Dafür braucht es die Alternative Mitte.
Unsere parlamentarische Arbeit ist darauf ausgelegt, in diesem Land maßgeblich etwas zu verändern, die zutiefst besorgniserregenden Entwicklungen zu stoppen, die Zukunft unserer Kinder zu sichern. Das ist jedoch nur zu schaffen, wenn wir Mehrheiten mobilisieren können. Die allerdings werden durch heiser gebrüllte Sprechblasen und martialisch anmutende Trillerpfeifen-Aktionen bestenfalls abgeschreckt.
Ebenso wie viele unserer Mitglieder, die eine Fraktion besonnener Strategen gewählt haben – in der Partei aber kein wahrnehmbares Gegengewicht zu einem stets lautstarken Flügel finden konnten; obwohl der nur eine kleine Minderheit repräsentiert.
Auch dafür braucht es die Alternative Mitte. Und ein klares Bekenntnis zu ihr.