Zu Zeiten, in denen Enteignungsfantasien wieder salonfähig werden, führt NRW zum Schuljahr 2020/21 das Schulfach Wirtschaft ein.
Werden Schüler Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft kennenlernen oder die der (Öko-)planwirtschaft? Schult man sie in Eigenverantwortung oder staatlicher Abhängigkeit? Überwiegt der Freiheitsgedanke oder der Bevormundungsstaat? Der bisherige Lernstoff zum Thema gibt Anlass zur Sorge.
Die erwähnten Fragen stellte so ähnlich auch ein Redakteur der „Wirtschaftswoche“ – und zwar der NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer. Zuvor hatte er den Abitur-Prüfungsstoff seines Sohnes im Fach Sozialwissenschaften/Wirtschaft gesichtet. Sein Urteil:
„Die Themenauswahl wirkte auf mich streckenweise, als hätten sich der Weltverband der Soziologen mit dem Stuhlkreis Postkeynesianismus und der wirtschaftspolitischen Abteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds zusammengehockt.“
Insgesamt sei der Lernstoff alles andere als ausgewogen, sondern habe eine nicht zu übersehende Schlagseite nach links. Wohin man auch schaue – überall liege der Schwerpunkt auf sozialer Ungleichheit. Das passt…
Schließlich ist Deutschland das Sozialamt der Welt und gönnt sich jährliche Sozialausgaben in Höhe von 144 Mrd. EUR. Die zahlt der leistungsstarke Steuerzahler. Vor allem Mittelständler leiden sehr unter den EU-weit zweithöchsten Steuern, die wir in Deutschland haben – trotz relativ hoher Armutsquote.
Verständlich, dass der Wirtschaftsredakteur ihm zugängliche Bewertungsrichtlinien für Abiturprüfungen als „geradezu grotesk“ bezeichnet. Beispiel gefällig?
Um einen gefährdeten Aufschwung zu stabilisieren, empfehle die Kultusbürokratie ernsthaft eine „Lohnerhöhung für staatliche Bedienstete“. Wenn Schüler dies schrieben, hätten sie die Prüfung schon so gut wie bestanden.
Der AfD-Abgeordnete Sven W. Tritschler fragte die Landesregierung, ob die kritisierten Inhalte und Bewertungsrichtlinien für zukünftige Abiturprüfungen noch überarbeitet werden sollen. Dieser Frage wichen die Verantwortlichen jedoch aus. Man wolle sicherstellen, dass das Schulfach Wirtschaft nicht einseitig ausgelegt wird, heißt es schmallippig.
„Das kann man glauben, muss man aber nicht“, kommentiert Sven Tritschler. „Sozialistisches Gedankengut ist längst wieder in Mode gekommen und die scheinkonservative schwarzgelbe Regierungskoalition läuft den Rotgrünen willig hinterher.“
„Wirtschaft ist ein Riesenthema. Dass der Lernstoff den Schülern den Vater der sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, bislang anscheinend vorenthält, ist ein Warnzeichen.“
➡ Zum Offenen Brief an die Schulministerin: https://www.wiwo.de/politik/deutschland/karl-marx-statt-ludwig-erhard-der-pruefungsstoff-fuer-das-abitur-2019-irritiert/24371670.html?fbclid=IwAR0MyWzRaIWNj_uW1o7N3lLYp2WN1EGfP06wGOeG1p4Q2N5jGx6y7tEvN0M
➡ Zur AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/2yGUuKp