Bonner Polizeipräsident: „Andere Kulturen haben ein anderes Verhältnis zu Messern“ – Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung zur Prävention von Messergewalt?

Kleine Anfrage
vom 06.11.2024

Kleine Anfrage 4740

des Abgeordneten Markus Wagner AfD

Bonner Polizeipräsident: „Andere Kulturen haben ein anderes Verhältnis zu Messern“ – Welche Maßnahmen ergreift die Landesregierung zur Prävention von Messergewalt?

„Menschen anderer Kulturen haben ein anderes Verhältnis zu Messern.“1

Diese Erkenntnis hat nicht nur der Bonner Polizeichef H. gewinnen können, sondern auch insbesondere die Bürger unseres Landes, da Messerattacken zunehmend das Sicherheitsbild deutscher Großstädte prägen. Im Gegensatz zu den meisten etablierten Politikern äußerte sich H. zu diesem Thema und betonte Mitte August dieses Jahres die Notwendigkeit verstärkter Polizeipräsenz und gezielter Kontrollen, insbesondere in sogenannten Brennpunktvierteln. Diese Gebiete seien oft durch soziale Schwächen geprägt und beherbergen eine hohe Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund. In diesem Zusammenhang legt er ein besonderes Augenmerk auf das Profil der Täter, die meistens „jung und männlich“ seien, wobei 40 Prozent der Tatverdächtigen keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Hierbei wirft er jedoch die Frage auf, wie viele der restlichen 60 Prozent Doppelstaatler sind. Erfasst würden diese Daten in den Statistiken nämlich angeblich nicht. Diese Einschätzung deckt sich mit der Meinung der Berliner Polizeipräsidentin S. Diese sprach sich Ende Juni für eine Verschärfung der Waffengesetze aus und verwies, wie ihr Bonner Kollege, auf beunruhigende Entwicklungen in der Altersstruktur der Gewalttäter. „Nichtdeutsche“ Täter seien laut S. „überrepräsentiert“. „Nach unseren Zahlen ist die Gewalt in Berlin jung, männlich und hat einen nicht-deutschen Hintergrund. Das gilt auch für Messergewalt“, erklärte sie abschließend.2

Die Motivationen hinter den Messerangriffen sind laut dem Bonner Polizeichef vielschichtig, wobei es oft um „übersteigerte Männlichkeit“ gehe. „Da wollen sich junge Männer in der Gruppe profilieren und machen auf ‘dicke Hose’. Wenn es dann zu Beleidigungen kommt, passieren Dinge, die nicht mehr steuerbar sind.“ Um der steigenden Bedrohung durch Messerkriminalität zu begegnen, hat die Bonner Polizei bereits erste Maßnahmen ergriffen. Im August wurden zwölf Männern Waffentrageverbote auferlegt, die ihnen untersagen, für die nächsten drei Jahre Messer, Schraubenzieher, Hämmer oder Baseballschläger in der Öffentlichkeit mit sich zu führen. Diese Maßnahme zielt vor allem auf Intensivtäter ab, die sich bei Nichteinhaltung auf eine Geldstrafe von 250 Euro einstellen müssen.3

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie viele Straftaten mit Messern und Stichwaffen wurden seit dem 1. Januar 2024 bis heute auf öffentlichen Straßen und Plätzen in Nordrhein-Westfalen registriert?
  2. Über welche Staatsangehörigkeiten verfügen die für die in Frage 1 abgefragten Delikte jeweils verantwortlichen Tatverdächtigen?
  3. Wie gliedern sich die Staatsangehörigkeiten der jeweiligen Tatverdächtigen pro Herkunftsland in Relation zu ihrer jeweiligen Gesamtanzahl in Nordrhein-Westfalen im Verhältnis 1:1.000 auf? (Bitte absteigend sortieren.)
  4. Über welche Mehrfachstaatsangehörigkeiten verfügen die jeweiligen Tatverdächtigen?
  5. Wie lauten die jeweiligen Vornamen der für die in Frage 1 abgefragten Taten verantwortlichen deutschen Tatverdächtigen?

Markus Wagner

 

MMD18-11314

 

1 Vgl. https://apollo-news.net/bonner-polizeipraesident-andere-kulturen-haetten-ein-anderes-verhaeltnis-zu-messern/.

2 Ebenda.

3 Ebenda.


Der Minister des Innern hat die Kleine Anfrage 4740 mit Schreiben vom 3. Dezember 2024 namens der Landesregierung beantwortet.

  1. Wie viele Straftaten mit Messern und Stichwaffen wurden seit dem 1. Januar 2024 bis heute auf öffentlichen Straßen und Plätzen in Nordrhein-Westfalen registriert?
  2. Über welche Staatsangehörigkeiten verfügen die für die in Frage 1 abgefragten Delikte jeweils verantwortlichen Tatverdächtigen?
  3. Wie gliedern sich die Staatsangehörigkeiten der jeweiligen Tatverdächtigen pro Herkunftsland in Relation zu ihrer jeweiligen Gesamtanzahl in Nordrhein-Westfa­len im Verhältnis 1:1.000 auf? (Bitte absteigend sortieren.)
  4. Über welche Mehrfachstaatsangehörigkeiten verfügen die jeweiligen Tatverdäch­tigen?
  5. Wie lauten die jeweiligen Vornamen der für die in Frage 1 abgefragten Taten ver­antwortlichen deutschen Tatverdächtigen?

Die Fragen 1 bis 5 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Datenquelle für die Beantwortung von Fragen zur Kriminalitätsentwicklung ist die Polizeiliche Kriminalstatistik. Sie wird nach bundeseinheitlich festgelegten Richtlinien erstellt.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Jahresstatistik, die zu Jahresbeginn eines Folgejahres für das Vorjahr veröffentlicht wird. Bis zur Veröffentlichung führt das Landeskriminalamt Nord­rhein-Westfalen umfangreiche und aufwändige Prüfroutinen im Rahmen eines Qualitätssiche-rungsprozesses durch. Insofern liegen die Daten zu Straftaten für das Jahr 2024 derzeit noch nicht vor.

 

MMD18-11931

Beteiligte:
Markus Wagner