Kleine Anfrage 5173
des Abgeordneten Markus Wagner AfD
Dortmund: Kiosk mit Schusswaffe überfallen – Kriminalitätsschwerpunkt Kioske
Am Sonntagabend, den 26. Januar 2025, versuchte ein unbekannter Mann einen Kiosk an der Uhlandstraße in Dortmund-Mitte zu überfallen. Dabei bedrohte er die 52-jährige Kioskmitarbeiterin gegen 21:30 Uhr mit einer Schusswaffe und forderte Geld. Die Frau wies ihn allerdings darauf hin, dass sie kein Geld habe. Eine 48-jährige Dortmunderin, die den Überall von der Straße aus beobachtete, sprach den Tatverdächtigen an. Dieser flüchtete daraufhin ohne Beute auf seinem Fahrrad in südliche Richtung.1
Die eingeschaltete Polizei Dortmund startete umgehend eine Suche nach dem Mann und setzte dabei sogar einen Diensthund ein. Allerdings blieb die Suchaktion ohne Erfolg. Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um einen Mann handeln, der auf ca. 35 Jahre alt und 170 bis 175 cm Körpergröße geschätzt wird. Zudem habe er eine kräftige Statur. Er war mit einer schwarzen Jacke ekleidet und hatte die Kapuze über den Kopf gezogen. Er trug schwarze Handschuhe und eine schwarze Sonnenbrille. Außerdem sprach er gebrochenes Deutsch mit osteuropäischem Akzent.2
Ich frage daher die Landesregierung:
- Wie ist der aktuelle Sachstand der polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zu dem oben beschriebenen Vorfall? (Bitte Tathergang sowie Straftatbestände aufschlüsseln.)
- Welche polizeilichen Erkenntnisse sind über den Tatverdächtigen bekannt?
- Über welche Nationalität verfügt der Tatverdächtige? (Bitte Vornamen bei einem deutschen Tatverdächtigen nennen.)
- In welchem Umfang wurde eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Tatverdächtigen eingeleitet? (Videoaufnahmen, Steckbriefe, Fahndungsfotos, Einbeziehung von Rundfunk und Fernsehen, etc..)
- Wie viele Überfälle auf Kioske wurden in Nordrhein-Westfalen seit 2015 bis heute pro Jahr registriert?
Markus Wagner
1 Vgl. https://www.radio912.de/artikel/dortmund-kioskueberfall-mit-schusswaffe-2225730.html.
2 Ebenda.
Der Minister der Justiz hat die Kleine Anfrage 5173 mit Schreiben vom 24. März 2025 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister des Innern beantwortet.
- Wie ist der aktuelle Sachstand der polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zu dem oben beschriebenen Vorfall? (Bitte Tathergang und Straftatbestände aufschlüsseln.)
Der Leitende Oberstaatsanwalt in Dortmund hat mir unter dem 28.02.2025 im Wesentlichen berichtet, der mit der Kleinen Anfrage angesprochene Sachverhalt sei Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens wegen versuchten schweren Raubes gewesen, das – nachdem ein Täter nicht habe ermittelt werden können – eingestellt worden sei. Am Abend des 26.01.2025 habe ein maskierter Täter das Bedienungsfenster eines Kiosks in Dortmund geöffnet und von der Mitarbeiterin unter Vorhalt einer Schusswaffe die Herausgabe von Bargeld gefordert. Nachdem die Mitarbeiterin ihm mitgeteilt habe, über kein Bargeld zu verfügen, sei der Täter ohne Beute vom Tatort geflüchtet.
- Welche polizeilichen Erkenntnisse sind über den Tatverdächtigen bekannt? Der Tatverdächtige ist unbekannt.
- Über welche Nationalität verfügt der Tatverdächtige? (Bitte Vornamen bei einem deutschen Tatverdächtigen nennen).
Auf die Antwort auf die Frage 2 wird Bezug genommen.
- In welchem Umfang wurde eine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Tatverdächtigen eingeleitet? (Videoaufnahmen, Teckbriefe, Fahndungsfotos, Einbeziehung von Rundfunk und Fernsehen, etc.)
Nach dem in der Antwort auf die Frage 1 genannten Bericht konnte eine Öffentlichkeitsfahndung nicht erfolgen, weil kein zu Identifizierungszwecken geeignetes Bildmaterial vorhanden war.
- Wie viele Überfalle auf Kioske wurden in Nordrhein-Westfalen seit 2015 bis heute pro Jahr registriert?
Datenquelle für die Beantwortung von Fragen zur Kriminalitätsentwicklung ist die Polizeiliche Kriminalstatistik. Sie wird nach bundeseinheitlich festgelegten Richtlinien erstellt. Die Erfassung erfolgt nach Abschluss aller kriminalpolizeilichen Ermittlungen und führt häufig zu einem zeitlichen Versatz zwischen Bekanntwerden der Straftat und der statistischen Erfassung. Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Jahresstatistik, die zu Jahresbeginn eines Folgejahres für das Vorjahr veröffentlicht wird. Bis zur Veröffentlichung führt das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen umfangreiche und aufwändige Prüfroutinen im Rahmen eines Qualitätssiche-rungsprozesses durch. Insofern liegen die Daten zu Straftaten für das Jahr 2025 derzeit nicht vor.
Auswertungen zu detaillierten Tatörtlichkeiten sind in der Polizeilichen Kriminalstatistik erst ab dem Berichtsjahr 2019 möglich. Für die hier zugrundeliegende Frage wurde die Tatörtlichkeit „Kiosk“ ausgewertet.
Die Anzahl der polizeilich bekannt gewordenen Raubüberfälle auf sonstige Zahlstellen und Geschäfte mit der Tatörtlichkeit „Kiosk“ in Nordrhein-Westfalen bitte ich der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Berichtsjahr | bekannt gewordene Fälle |
2019 | 109 |
2020 | 100 |
2021 | 83 |
2022 | 86 |
2023 | 80 |
2024 | 91 |
Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik Nordrhein-Westfalen