Gelsenkirchen: Wieder ein Messermord – Junge Mutter vom Ehemann ermordet

Kleine Anfrage
vom 26.09.2024

Kleine Anfrage 4557

des Abgeordneten Markus Wagner AfD

Gelsenkirchen: Wieder ein Messermord Junge Mutter vom Ehemann ermordet

Am Freitagmorgen, den 12. Juli 2023, wurde eine 20-jährige Frau in Gelsenkirchen höchstwahrscheinlich Opfer einer Beziehungstat. Nachbarn, die einen Streit hörten, verständigten die Polizei. Vor Ort fanden die Polizeibeamten nur noch die tote Frau auf dem Fußboden der Küche in der gemeinsamen Dachgeschosswohnung. Nach Informationen der BILD wurde sie mit mehreren Messerstichen getötet. Zudem soll ihr die Kehle durchgeschnitten worden sein. Der mutmaßliche Täter, nach ersten Informationen der 30 Jahre alte rumänische Ehemann und Vater der drei gemeinsamen Kinder, war nach der Tat nach Oberhausen geflohen. Dort touchierte sein Auto an einer Ampel mehrere Fahrzeuge und der Tatverdächtige floh weiter Richtung Holland. Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach ihm und belgischen Beamten gelang es schließlich, sein Fahrzeug zu stoppen und ihn festzunehmen.1

Nach der Bluttat versammelten sich innerhalb kürzester Zeit viele Familienmitglieder und Bekannte der ermordeten Frau vor dem Wohnhaus. Sie hatten die drei Kinder des Ehepaares an sich genommen und sollen sich zunächst geweigert haben, sie dem Jugendamt zu übergeben. Letztlich wurden sie dann doch einem Behördenmitarbeiter ausgehändigt.2

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie ist der aktuelle Sachstand der polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zu dem oben beschriebenen Vorfall? (Bitte Tathergang sowie Straftatbestände aufschlüsseln.)
  2. Über welche Nationalität verfügt der Tatverdächtige?
  3. Welche polizeilichen Erkenntnisse sind über den Tatverdächtigen bekannt?
  4. Warum war es den deutschen Polizeikräften nicht möglich, den Tatverdächtigen festzunehmen?
  5. Warum wollten die Angehörigen das Kind nicht dem Jugendamt herausgeben?

Markus Wagner

 

MMD18-10821

 

1 Vgl. https://www.bild.de/news/inland/in-gelsenkirchen-nrw-frau-20-umgebracht-ehemann-unter-verdacht-66911f12ff2f733cbc94ca55.

2 Ebenda.


Der Minister der Justiz hat die Kleine Anfrage 4557 mit Schreiben vom 22. November 2024 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Minister des Innern und der Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration beantwortet.

  1. Wie ist der aktuelle Sachstand der polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Er­mittlungen zu dem oben beschriebenen Vorfall? (Bitte Tathergang sowie Straftat­bestände aufschlüsseln.)

Auf die Antwort der Landesregierung auf die Frage 1 der Kleinen Anfrage 4350 (LT-Drs. 18/10442) wird verwiesen.

  1. Über welche Nationalität verfügt der Tatverdächtige? Der Beschuldigte besitzt ausschließlich die rumänische Staatsangehörigkeit.
  2. Welche polizeilichen Erkenntnisse sind über die Tatverdächtigen bekannt?

Auf die Antwort der Landesregierung auf die Frage 2 der Kleinen Anfrage 4350 (LT-Drs. 18/10442) wird verwiesen.

  1. Warum war es den deutschen Polizeikräften nicht möglich, den Tatverdächtigen festzunehmen?

Die eingesetzten Polizeibeamten trafen vier Minuten nach Eingang des Notrufs am Tatort ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Tatverdächtige bereits mit einem nicht bekannten Kraft­fahrzeug in unbekannte Richtung entfernt. Aufgrund unmittelbar eingeleiteter Fahndungsmaß­nahmen konnte der Tatverdächtige nach circa 2,5 Stunden in Belgien festgenommen werden.

  1. Warum wollten die Angehörigen das Kind nicht dem Jugendamt herausgeben?

Die Angehörigen stimmten der Übergabe der Kinder an das Jugendamt zu. Die Anwesenheit starker Polizeikräfte resultierte aus dem Umstand, dass sich eine größere Menschengruppe bzw. -ansammlung vor Ort aufhielt. Eine Störung der Übergabe der Kinder erfolgte durch die Gruppe nicht.

 

MMD18-11552

Beteiligte:
Markus Wagner