Gender Studies und Geschlechterforschung an nordrhein-westfälischen Hochschulen

Kleine Anfrage
vom 03.11.2017

Kleine Anfrage 491
des Abgeordneten Andreas Keith AfD

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„Gerade erst hat die DFG einem Forschungsverbund die Förderung bewilligt, langer Titel: „Recht – Geschlecht – Kollektivität: Prozesse der Normierung, Kategorisierung und Solidarisierung“. Das Projekt verbindet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Soziologie, den Rechtswissenschaften, der Ethnologie, den Kulturwissenschaften sowie der Geschichte und soll unterschiedliche Formen menschlicher Kollektive untersuchen, von sozialen Bewegungen über Hausgemeinschaften bis hin zu politischen Parteien, und dabei besonders „genderspezifische und politische Dynamiken in den Blick“ nehmen.“1

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Welche Fachbereiche setzen sich derzeit an den nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen mit dem Thema „Gender“ oder der Geschlechterforschung auseinander? (Bitte die Antwort nach den jeweiligen Universitäten und Hochschulen sowie Fakultäten und Studiengängen aufschlüsseln)
  2. An welchen Fakultäten und Fachbereichen der nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen sind derzeit Genderschwerpunkte als Studienmodule verankert und in welchen Studiengängen sind Veranstaltungen zum Thema „Gender“ oder Geschlechterforschung verpflichtend zu belegen? (Bitte die Antwort nach den einzelnen Universitäten und Hochschulen, Fakultäten, Fachbereichen, Studiengängen und Lehrinhalten aufschlüsseln)
  3. Wie viele Professoren, Lehrkräfte, wissenschaftliche und sonstige Mitarbeiter forschen, lehren bzw. arbeiten an den nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Gender-Studies seit dem Wintersemester 2014/2015? (Bitte die Antwort jeweils nach Universitäten und Hochschulen sowie nach Semestern aufschlüsseln)
  4. Welche Vorlesungen und Seminare zum Thema „Gender“ oder der Geschlechtsforschung fanden im Sommersemester 2017 statt und werden zum Wintersemester 2017/2018 angeboten? (Bitte die Antwort nach den einzelnen Hochschulen und Universitäten, Semestern, Veranstaltungen und Lehrinhalten aufschlüsseln)
  5. Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschung zum Thema „Gender“ bzw. für
    die Geschlechterforschung an den staatlich finanzierten und privaten nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen an? (Bitte die Antwort nach den einzelnen Universitäten und Hochschulen aufschlüsseln)

1 http://www.spektrum.de/news/wie-wissenschaftlich-ist-die-gender-forschung/1511235

 

Andreas Keith

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Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,

namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage 491 wie folgt:

Frage 1: Welche Fachbereiche setzen sich derzeit an den nord­rhein-westfälischen Universitäten mit dem Thema „Gender“ oder der Geschlechterforschung auseinander? (Bitte die Antwort nach den jeweiligen Universitäten und Hochschulen sowie Fakultäten und Studiengängen aufschlüsseln)

Hierzu wird auf den im Internet zugänglichen „Gender-Report 2016 — Geschlechter(un)gerechtigkeit an nordrhein-westfälischen Hochschulen“ des Netzwerkes Frauen-und Geschlechterforschung NRW (S. 252 ff) verwiesen (www.genderreport-hochschulen.nrw.de). Die unabhängige Studie enthält einen umfassenden Überblick.

Frage 2: An welchen Fakultäten und Fachbereichen der nordrhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen sind derzeit Gender-schwerpunkte als Studienmodule verankert und in Geschlechter-forschung verpflichtend zu belegen?

(Bitte die Antwort nach einzelnen Universitäten und Hochschulen, Fakultäten, Fachbereichen, Studiengängen und Lehrinhalten auf­schlüsseln)

Hierzu wird auf die im Internet zugängliche Datenbank des Netzwerkes Frauen- und Geschlechterforschung NRW verwiesen. Dort finden sich aktuelle Übersichten zu Gender Studiengängen, Frauenstudiengängen und Modulen bzw. Teilmodulen. (www.netzwerk-fgf.nrw.de/genderstudies/studiengaenge)

Frage 3: Wie viele Professoren, Lehrkräfte, wissenschaftliche und sonstige Mitarbeiter forschen, lehren bzw. arbeiten an den nord­rhein-westfälischen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Gender Studies seit dem Wintersemester 2014/2015?

(Bitte die Antwort jeweils nach Universitäten und Hochschulen so­wie Semestern aufschlüsseln)

Hierzu wird erneut (siehe Frage 2) auf die im Internet zugängliche Über­sicht zu den Genderstudiengängen an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen des Netzwerkes Frauen-und Geschlechterforschung NRW verwiesen. Kenntnisse über die genaue Anzahl der beschäftigten Per­sonen liegen dem Ministerium nicht vor. Die autonomen Hochschulen haben als Dienstherren bzw. Arbeitgeber die Personalhoheit. (www.netzwerk-fgf.nrw.de/genderstudies/studiengaenge)

Frage 4: Welche Vorlesungen und Seminare ZU Thema „Gender“ oder der Geschlechtsforschung fanden im Sommersemester 2017 statt und werden zum Wintersemester 2017/2018 angeboten? (Bitte die Antwort nach den einzelnen Hochschulen und Universitä­ten, Semestern, Veranstaltungen und Lehrinhalten aufschlüsseln)

Eine detaillierte Auflistung ist aufgrund der zur Beantwortung notwendi­gen umfangreichen Recherche in der für eine Kleine Anfrage gesetzten Frist nicht möglich. Die Vorlesungen, Seminare und sonstigen Veran­staltungen ergeben sich aus den einzelnen Vorlesungsverzeichnissen der Hochschulen, die allgemein zugänglich sind.

Frage 5: Welche Gesamtkosten fallen jährlich für die Forschung zum Thema „Gender“ bzw. für die Geschlechterforschung an den staatlich finanzierten und privaten nordrhein-westfälischen Univer­sitäten und Hochschulen an?

(Bitte die Antwort nach den einzelnen Universitäten und Hochschu­len aufschlüsseln)

Hierzu liegen im Ministerium keine Erkenntnisse vor. Forschung wird an den autonomen nordrhein-westfälischen Hochschulen aus vielfältigen Quellen finanziert. Dies unterfällt der verfassungsrechtlich geschützten Forschungsfreiheit.

 

Mit freundlichen Grüßen

Isabel Pfeiffer-Poensgen

Beteiligte:
Andreas Keith