Hamm: Messergewalt – Wie ist die Lage?

Kleine Anfrage
vom 06.11.2024

Kleine Anfrage 4741

des Abgeordneten Markus Wagner AfD

Hamm: Messergewalt Wie ist die Lage?

Nordrhein-Westfalen sieht sich einer steigenden Kriminalität ausgesetzt. Auch Hamm bildet dabei leider keine Ausnahme und führte unter anderem deshalb eine weitere Waffenverbotszone ein. Die Polizei Hamm hat im vergangenen Jahr insgesamt 18.853 Straftaten erfasst, was einem Anstieg von 13,92 Prozent zum Vorjahr bedeutet.1 Die Kriminalitätsstatistik der Polizei Hamm für das Jahr 2023 wurde Anfang April dieses Jahres veröffentlicht. Deutlich erkennbar ist der überproportional große Anteil von Nichtdeutschen unter den Tatverdächtigen mit 43 Prozent.

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie hat sich die Anzahl der Messerdelikte Hamm seit 2019 bis heute jeweils pro Halbjahr entwickelt?
  2. Über welche Staatsangehörigkeiten verfügen die für die in Frage 1 abgefragten Delikte jeweils verantwortlichen Tatverdächtigen? (Bitte Vornamen bei deutschen Tatverdächtigen nennen.)
  3. Über welche Mehrfachstaatsangehörigkeiten verfügen die jeweiligen Tatverdächtigen?
  4. Welchen Alterskohorten (0 – 14, 14 – 18, 18 – 21 und ab 21) gehören die für die in Frage 1 abgefragten Messerdelikte verantwortlichen Tatverdächtigen an? (Bitte entsprechend der Klammer aufschlüsseln.)
  5. Welche zehn Straßen und Plätze in Hamm weisen 2023 die höchste Anzahl an Messerdelikten auf?

Markus Wagner

 

MMD18-11315

 

1 Vgl. https://hamm.polizei.nrw/artikel/kriminalstatistik-2023-1.


Der Minister des Innern hat die Kleine Anfrage 4741 mit Schreiben vom 3. Dezember 2024 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit der Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration beantwortet.

Vorbemerkung der Landesregierung

Datenquelle für die Beantwortung von Fragen zur Kriminalitätsentwicklung ist die Polizeiliche Kriminalstatistik. Sie wird nach bundeseinheitlich festgelegten Richtlinien erstellt. Die Erfas­sung erfolgt nach Abschluss aller kriminalpolizeilichen Ermittlungen und führt häufig zu einem zeitlichen Versatz zwischen dem Bekanntwerden der Straftat und der statistischen Erfassung. Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Jahresstatistik, die zu Jahresbeginn eines Folgejahres für das Vorjahr veröffentlicht wird. Bis zur Veröffentlichung führt das Landeskriminalamt Nord­rhein-Westfalen umfangreiche und aufwändige Prüfroutinen im Rahmen eines Qualitätssiche-rungsprozesses durch. Insofern liegen die Daten zu Straftaten für das Jahr 2024 derzeit noch nicht qualitätsgesichert vor.

Zur Auswertung der Messerdelikte wurden die Tatmittel „Messer (WaffG)“ und „sonstiges Mes­ser“ herangezogen und in Verbindung mit den Straftaten insgesamt für das Polizeipräsidium Hamm ausgewiesen.

  1. Wie hat sich die Anzahl der Messerdelikte Hamm seit 2019 bis heute jeweils pro Halbjahr entwickelt?

Die Anzahl der Fälle sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Jahr Fälle
2019 74
2020 65
2021 100
2022 73
2023 106

 

Quelle: PKS Nordrhein-Westfalen

  1. Über welche Staatsangehörigkeiten verfügen die für die in Frage 1 abgefragten Delikte jeweils verantwortlichen Tatverdächtigen? (Bitte Vornamen bei deutschen Tatverdächtigen nennen.)

Die Staatsangehörigkeiten der Tatverdächtigen sind der Anlage 1 zu entnehmen.

  1. Über welche Mehrfachstaatsangehörigkeiten verfügen die jeweiligen Tatverdäch­tigen?

Es wird auf die Beantwortung von Frage 2 der Kleinen Anfrage 1970 (LT-Drs. 18/5015) ver­wiesen.

  1. Welchen Alterskohorten (0 – 14, 14 – 18, 18 – 21 und ab 21) gehören die für die in Frage 1 abgefragten Messerdelikte verantwortlichen Tatverdächtigen an? (Bitte entsprechend der Klammer aufschlüsseln.)

Die Alterskohorten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Jahr Tatverdächtige
insg. Altersgruppe
Kinder Jugend-
liche
Heranwach-sende Erwachsene
2019 72 2 17 6 47
2020 56 1 12 4 39
2021 90 1 13 10 66
2022 69 3 9 13 44
2023 100 3 18 10 69

 

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik NRW

  1. Welche zehn Straßen und Plätze in Hamm weisen 2023 die höchste Anzahl an Mes­serdelikten auf?

In der folgenden Tabelle sind die zehn Straßen und Plätze aufgeführt, für die die meisten der insgesamt 106 Straftaten mit dem Tatmittel „Messer (WaffG)“ und „sonstige Messer“ registriert wurden. Dabei wird nicht unterschieden, ob die Straftat in der Öffentlichkeit oder im privaten Bereich begangen wurde.

Straße/Fälle Fälle
Alter Uentroper Weg 9
Südstraße 4
Willy-Brandt-Platz 4
Bahnhofstraße 3
Dortmunder Straße 3
Albertstraße 2
Bismarckstraße 2
Marker Allee 2
Martin-Luther-Straße 2
Oranienburger Straße 2

 

Quelle: PKS Nordrhein-Westfalen

 

MMD18-11930

Beteiligte:
Markus Wagner