Kleine Anfrage 3725
der Abgeordneten Markus Wagner und Andreas Keith AfD
Mal wieder: Schlägerei bei Fußballspiel in Dortmund – E-Jugendspiel abgebrochen – Nachfrage
Mit Antwort der Landesregierung vom 31. Oktober 2023, Drucksache 18/6633, auf unsere Kleine Anfrage vom 25. September 2023, Drucksache 18/6035, wurde Frage 5
„Welche Gründe sieht die Landesregierung für den Anstieg an gewalttätigen Auseinandersetzungen in Verbindungen mit Sportveranstaltungen bzw. konkret Fußballspielen?“1
folgendermaßen beantwortet:
„Die Behauptung, es sei zu einem Anstieg an gewalttätigen Auseinandersetzungen in Verbindung mit Sportveranstaltungen gekommen, kann so nicht bestätigt werden. Vielmehr ist diese Frage aktuell Gegenstand einer bundesweiten Erhebung in Form einer Rechtstatsachensammlung im Auftrag der Ständigen Konferenz der Innenminister und – senatoren der Länder (IMK). Eine valide Beantwortung der Frage ist erst nach Eingang des Berichts zu der genannten Erhebung möglich.“2
Wir fragen daher die Landesregierung:
- Ist das Ergebnis der bundesweiten Erhebung in Form einer Rechtstatsachensammlung im Auftrag der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (IMK) mittlerweile fertiggestellt und veröffentlicht worden?
- Wenn ja, welche Gründe sieht die Landesregierung für den Anstieg an gewalttätigen Auseinandersetzungen in Verbindungen mit Sportveranstaltungen bzw. konkret Fußballspielen?
- Wenn nein, wann rechnet die Landesregierung damit?
Markus Wagner
Andreas Keith
1 Antwort der Landesregierung vom 31. Oktober 2023, Drs. 18/6633, S. 3.
2 Ebenda.
Der Minister des Innern hat die Kleine Anfrage 3725 mit Schreiben vom 16. Mai 2024 namens der Landeregierung beantwortet.
- Ist das Ergebnis der bundesweiten Erhebung in Form einer Rechtstatsachen-sammlung im Auftrag der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (IMK) mittlerweile fertiggestellt und veröffentlicht worden?
Die Ständige Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (IMK) hat den „Bericht des Landes Nordrhein-Westfalen zu der Thematik ‚Gewalt im Amateurfußball‘“ (Stand: 28.08.2023) in ihrer 220. Sitzung vom 06. bis 08.12.2023 behandelt. Der diesbezügliche Beschluss (TOP 40) ist zur Veröffentlichung freigegeben worden, der Bericht hingegen nicht.
- Wenn ja, welche Gründe sieht die Landesregierung für den Anstieg an gewalttätigen Auseinandersetzungen in Verbindungen mit Sportveranstaltungen bzw. konkret Fußballspielen?
Die Behauptung, es sei zu einem Anstieg an gewalttätigen Auseinandersetzungen in Verbindung mit Sportveranstaltungen im Bereich des Amateurfußballs gekommen, kann nicht bestätigt werden.
Für den o. g. Bericht fand erstmalig eine Erhebung von Sachverhalten im Zusammenhang mit „Gewalt im Amateurfußball“ statt. Erfasst wurden alle Fälle polizeilichen Einschreitens im Zusammenhang mit Fußballspielen unterhalb der ersten vier Ligen.
Im zugrundeliegenden Berichtszeitraum fanden in Nordrhein-Westfalen ca. 350.000 Spiele im Bereich des Amateurfußballs statt. Hierbei ereigneten sich 255 Sicherheitsstörungen, die polizeiliches Einschreiten erforderlich machten.
Im Verhältnis zu den ca. 350.000 Spielen in Nordrhein-Westfalen verbleibt bei den 255 berichteten Sicherheitsstörungen ein Anteil von ca. 0,07 Prozent von störbehafteten Spielen im Amateurfußball in Nordrhein-Westfalen. Insoweit verläuft der Großteil der Spiele im Amateurfußball in Nordrhein-Westfalen störungsfrei (mehr als 99,9 Prozent).
- Wenn nein, wann rechnet die Landesregierung damit?
Es wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen.