Mobile Schwimmbäder in NRW

Kleine Anfrage

Kleine Anfrage 79
der Abgeordneten Andreas Keith und Dr. Hartmut Beucker vom 01.07.2022

 

Mobile Schwimmbäder in NRW

Im Koalitionsvertrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen heißt es auf Seite 128: „Gemeinsam mit Bund und Kommunen wollen wir die für die Daseinsvorsorge notwendige Bäderinfrastruktur modernisieren und innovative Lösungen wie mobile Schwimmbäder vorantreiben.“

Es ist längst zum Standard geworden, dass Schwimmbeckenlösungen aus dem Temporärbau herangezogen werden, wenn große Wassersport-Wettkämpfe oder Events stattfinden, weil nicht jedes bestehende Schwimmstadion noch die heutigen Anforderungen erfüllt, die sich unter anderem durch die TV-Übertragungstechnik ergeben.

Der Kölner Stadtrat hat sich vor wenigen Wochen mit einem außergewöhnlichen Vorschlag beschäftigt. Der Sportausschuss beauftragte die Stadtverwaltung, die Anschaffung von sogenannten Schwimmbad-LKW zu prüfen. Bei dieser Lösung, die von der Schweizer Firma Aqwa-Itineris entwickelt wurde, wird in einen LKW ein beheizbares Edelstahl-Schwimmbecken eingebaut.1 Diese Schwimmbad-LKW sind in ländlichen Regionen in der Schweiz und in Frankreich im Einsatz.

Es gibt sehr unterschiedliche Arten und Möglichkeiten von mobilen Schwimmbecken.

Wir fragen daher die Landesregierung:

  1. Welche innovativen Lösungen bezogen auf mobile Schwimmbäder möchte die Landesregierung vorantreiben?
  2. Inwieweit können Kommunen an diesen Lösungen partizipieren?
  3. In welcher Art und Weise sollen die mobilen Schwimmbäder in der Praxis eingesetzt werden?
  4. 60 Prozent aller Zehnjährigen in Deutschland können laut einer Umfrage der DLRG nicht sicher schwimmen. Inwieweit sollen mobile Schwimmbäder die Schwimmfähigkeit von Kindern fördern?

Andreas Keith
Dr. Hartmut Beucker

 

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1 https://www.ksta.de/koeln/aussergewoehnlicher-vorschlag-mit-pool-lkw-gegen-schwimmkurs-not-in-koeln-39735994?backlink


Der Ministerpräsident hat die Kleine Anfrage 79 mit Schreiben vom 10. August 2022 im Einvernehmen mit der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung namens der Landesregierung beantwortet.

  1. Welche innovativen Lösungen bezogen auf mobile Schwimmbäder möchte die Landesregierung vorantreiben?

Es ist vorgesehen, mit Hilfe von mobilen Pools temporär zusätzliche Wasserflächen für die Wassergewöhnung und das Schwimmenlernen zu schaffen.

  1. Inwieweit können Kommunen an diesen Lösungen partizipieren?

Mobile Pools können die bestehenden Wasserflächen in den Schwimmbädern der Kommunen ergänzen. Die Möglichkeiten, temporär zusätzliche Kurse anzubieten, können erweitert und damit die Wartelisten für Schwimmkurse verringert werden.

  1. In welcher Art und Weise sollen die mobilen Schwimmbäder in der Praxis eingesetzt werden?

Mobile Pools können je nach Größe sowohl stationär als auch an wechselnden Standorten eingesetzt werden. Sie sollen ebenso für die Wassergewöhnung wie für das Schwimmenlernen ausreichend Wasserfläche bieten.

  1. 60 Prozent aller Zehnjährigen in Deutschland können laut einer Umfrage der DLRG nicht sicher schwimmen. Inwieweit sollen mobile Schwimmbäder die Schwimmfähigkeit von Kindern fördern?

Durch zusätzliche Pools können mehr und zusätzliche Angebote für Kurse zur Wassergewöhnung und zum Schwimmen lernen angeboten werden. Dies soll dazu beitragen, die Schwimmfähigkeit von Kindern zu schulen.

 

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