Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet brauchen eine bedeutende Immobilienmesse

Antrag
vom 10.09.2019

Antragder AfD-Fraktion vom 10.09.2019

 

Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet brauchen eine bedeutende Immobilienmesse

I. Ausgangslage

Jährlich findet in München die bedeutendste deutsche Immobilienmesse, die EXPO Real, statt. Diese Veranstaltung zieht rd. 2.000 Aussteller, eine Vielzahl von Experten aus der Immobili­enwelt und in der Regel bis zu 45.000 Besucher an. Auch zahlreiche Städte und Immobilien­entwickler aus Nordrhein-Westfalen sind dort zahlreich vertreten, um ihre Projekte zu präsen­tieren; das Land NRW ist ein attraktiver Investitionsstandort mit Projekten in den unterschied­lichsten Bereichen, ganz gleich, ob Wohnen, Hotels, Dienstleistungen oder Gewerbe.

Die Stadt München als bedeutende Touristenattraktion mit dem regelmäßig zeitnah stattfin­denden „Oktoberfest“ bringt den Nachteil mit sich, dass es sich um einen extrem teuren Mes­sestandort handelt.

Vor diesem Hintergrund haben sich die Industrie- und Handelskammern des Ruhrgebiets mit der „agenda.ruhr“ (Stand: Januar 2019) dafür ausgesprochen, diese bedeutende Immobilien­messe an einen der Messestandorte des Ruhrgebiets zu verlegen. Zutreffend stellen sie fest: „Das Ruhrgebiet könnte sich mit seinen Messestandorten als preisgünstigere und zentralere Alternative anbieten und so vielen Kommunen mit angespannter Haushaltslage helfen.“ Dieser Vorschlag hat auch in der Fachpresse Beachtung gefunden.1

Bundesweit gesehen ist Nordrhein-Westfalen einerseits ein zentraler Investitionsstandort der Bauwirtschaft mit einem Umsatz von über 30 Mrd. Euro und andererseits ein bedeutender Standort für Immobilienentwickler. Neben den vielen privaten und kommunalen Bauprojekten betreibt auch die Landesregierung eine Vielzahl von Initiativen, die bei einer Ausstellung an einem Messestandort der Region etwa durch Exkursionen ergänzend “hautnah“ präsentiert werden können.

Es sind umfangreiche Hallen-Ausstellungsflächen in Nordrhein-Westfalen vorhanden, auf de­nen jährlich international bedeutsame Leitmessen stattfinden, die Millionen Besucherinnen und Besucher anziehen. Der Themenbereich „Bauen und Wohnen“ wird derzeit bereits durch Publikumsmessen thematisiert. Die Messe Dortmund wird diesen Bereich im Jahre 2020 wie­der mit der Publikums-Messe “BauMesse.NRW“ abdecken, die ihre Bedeutung schon im Jahre 2018 mit rd. 25.000 Besuchern unter Beweis stellen konnte. Anknüpfungspunkte für eine Im­mobilien-Fachmesse sind beispielhaft vorhanden, wie es auch die vielfältigen lokalen und re­gional bedeutsamen Messen zum Thema im Land bezeugen.

Die bestehenden großen Messestandorte verfügen bereits über die erforderlichen Ausstel­lungsflächen. Zudem befindet sich die Hotelinfrastruktur auf hohem Niveau, und die erfolgrei­che Umsetzung von Großveranstaltungen, wie z.B. dem Evangelischen Kirchentag im Jahre 2019 in Dortmund (mit über 100.000 Besuchern und rund 2.000 Veranstaltungen), zeigt die Leistungsfähigkeit der Region, wenn es darum geht, solche bedeutsamen Veranstaltungen umzusetzen.

Der Bausektor steht in Nordrhein-Westfalen sowohl im sozialen als auch im Energie-Bereich vor großen Herausforderungen. Das Forum einer international bedeutsamen Immobilien­messe würde sich gerade für ein großes Bundesland wie Nordrhein-Westfalen anbieten, um Herausforderungen und Lösungen durch Fachvorträge und Angebote von Unternehmen zu präsentieren.

II. Der Landtag fordert die Landesregierung auf,

1. gemeinsam mit den Messebetreibern die Chancen für eine international bedeutende Immobilienmesse auszuloten und ggf. erforderliche Schritte für eine Umsetzung ein­zuleiten,

2. eine Initiativ-Messe durch Themenschwerpunkte wie „Flächenbereitstellung“ und „Energetisch effiziente Gebäudeentwicklung“ mit Präsentation entsprechender Lan-desinitiativen zu prüfen und ggf. finanziell und inhaltlich zu unterstützen sowie eine entsprechende Leitmesse mit Landesgemeinschaftsständen für kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups aus Nordrhein-Westfalen zu berücksichtigen und

3. Lösungsansätze für eine Kombination einer Messe für Fachbesucher und der zeitweisen Öffnungsbegrenzung als Publikumsmesse mit den Messebetreibern zu prüfen.

Roger Beckamp
Markus Wagner
Andreas Keith

und Fraktion

 

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1 Vgl. auch: Die Expo Real soll ins Revier umziehen, in: Immobilienzeitung vom 31.1.2019, S. 19