Raubüberfälle in Nordrhein-Westfalen – Wie haben sich die Zahlen 2024 entwickelt?

Kleine Anfrage
vom 26.02.2025

Kleine Anfrage 5196

des Abgeordneten Markus Wagner AfD

Raubüberfälle in Nordrhein-Westfalen Wie haben sich die Zahlen 2024 entwickelt?

Nordrhein-Westfalens Straßen werden zunehmend unsicherer. Die Zahl der Raubüberfälle in NRW stieg innerhalb eines Jahres (von 2022 auf 2023) um zwölf Prozent auf 12.625 Fälle. Im Vergleich zu 2018 bedeuten die Fälle sogar einen Anstieg von rund 20 Prozent. Damals wurden 10.531 Raubdelikte erfasst. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in NRW führt dazu aus:

„Das ist eine erschreckende Entwicklung. Das spiegelt leider auch das Unsicherheitsempfinden vieler Bürger wider, die sich seit Jahren nicht mehr sicher fühlen auf den Straßen“1

Nach Angaben des NRW-Innenministeriums ereigneten sich die meisten Fälle von Raub und räuberischer Erpressung mit 4.075 Taten auf öffentlichen Straßen und Plätzen innerhalb geschlossener Ortschaften. Als Tatorte folgen Geschäfte (851 Fälle), Mehrfamilienhäuser mit weniger als neun Geschossen (793), Lebensmittelgeschäfte (765), Parks (510), Bahnhöfe (430), Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel (383), Parkplätze (300), Tankstellen (272) und öffentliche Schulen (264). Dabei findet ein Großteil der Raubüberfälle in Großstädten statt. Einer Auswertung des Landesinnenministeriums zufolge gab es im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Köln, unter den auch die Stadt Leverkusen fällt, mit 1.474 Fällen die meisten dieser Verbrechen. Es folgen die Polizeipräsidien in Düsseldorf (880 Fälle), Dortmund (847) und Essen (624).2

In vielen Fällen wenden die Täter massive Gewalt an und verletzen ihre Opfer schwer, um an ihre Beute zu kommen. In anderen Fällen werden Betroffene in Fallen oder Hinterhalte gelockt. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft fordert nicht nur deswegen härtere Strafen für die Täter, die schnell erfolgen müssen:

„Die Strafen müssen richtig weh tun, damit sie Signalwirkung haben. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür sind gegeben. Sie müssen nur auch dringend angewandt werden. Es kann nicht länger sein, dass solche Täter immer wieder schnell auf freien Fuß gesetzt werden. Damit muss endlich Schluss sein.“3

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie viele Raubüberfälle wurden 2024 in Nordrhein-Westfalen erfasst?
  2. Wie viele Raubüberfälle fanden auf öffentlichen Straßen und Plätzen statt?
  3. Über welche Staatsbürgerschaften verfügen die verantwortlichen Tatverdächtigen der in Fragen 1 und 2 abgefragten Straftaten jeweils?
  4. Wie viele der deutschen Tatverdächtigen verfügen über Mehrfachstaatsangehörigkeiten? (Bitte nach jeweiligem Herkunftsland auflisten.)
  5. Wie lauten jeweils die Vornamen der deutschen Tatverdächtigen?

Markus Wagner

 

MMD18-12951

 

1 Vgl. https://rp-online.de/nrw/panorama/raubueberfaelle-in-nrw-nehmen-zu-koeln-und-duesseldorf-stark-betroffen_aid-118665669.

2 Ebenda.

3 Ebenda.


Der Minister des Innern hat die Kleine Anfrage 5196 mit Schreiben vom 4. April 2025 namens der Landesregierung beantwortet.

Vorbemerkung der Landesregierung

Datenquelle für die Beantwortung von Fragen zur Kriminalitätsentwicklung ist die Polizeiliche Kriminalstatistik. Sie wird nach bundeseinheitlich festgelegten Richtlinien erstellt. Die Erfas­sung erfolgt nach Abschluss aller kriminalpolizeilichen Ermittlungen und führt häufig zu einem zeitlichen Versatz zwischen Bekanntwerden der Straftat und der statistischen Erfassung.

  1. Wie viele Raubüberfälle wurden 2024 in Nordrhein-Westfalen erfasst?

Im Jahr 2024 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik NRW insgesamt 11.698 Fälle des Raubes, der räuberischen Erpressung und des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer erfasst.

  1. Wie viele Raubüberfälle fanden auf öffentlichen Straßen und Plätzen statt?

Von den 11.698 Fällen des Raubes, der räuberischen Erpressung und des räuberischen An­griffs auf Kraftfahrer im Jahr 2024 wurden insgesamt 3.875 Fälle mit der Tatörtlichkeit „Straße, Platz innerhalb geschlossener Ortschaften“ oder „Straße, Platz außerhalb geschlossener Ort­schaften“ erfasst.

  1. Über welche Staatsbürgerschaften verfügen die verantwortlichen Tatverdächtigen der in Fragen 1 und 2 abgefragten Straftaten jeweils?

Die Staatsangehörigkeiten der 8.713 ermittelten Tatverdächtigen zu den Fällen der Frage 1 bitte ich der Anlage 1 zu entnehmen.

Die Staatsangehörigkeiten der 2.569 ermittelten Tatverdächtigen zu den Fällen der Frage 2 bitte ich der Anlage 2 zu entnehmen.

  1. Wie viele der deutschen Tatverdächtigen verfügen über Mehrfachstaatsangehö­rigkeiten? (Bitte nach jeweiligem Herkunftsland auflisten.)

Ich verweise auf die Antwort auf Frage 2 der Kleinen Anfrage 1970 (LT-Drs. 18/5015).

  1. Wie lauten jeweils die Vornamen der deutschen Tatverdächtigen?

Die Vornamen zu den ermittelten Tatverdächtigen mit der deutschen Staatsangehörigkeit zu den Fällen der Frage 1 bitte ich der Anlage 3 zu entnehmen.

Die Vornamen zu den ermittelten Tatverdächtigen mit der deutschen Staatsangehörigkeit zu den Fällen der Frage 2 bitte ich der Anlage 4 zu entnehmen.

 

MMD18-13395

Beteiligte:
Markus Wagner