Zum Zustand und zur Einordnung der Allee „Baum des Jahres“ an der A 4

Kleine Anfrage

Kleine Anfrage 1534

der Abgeordneten Klaus Esser, Andreas Keith und Zacharias Schalley vom 15.03.2023

Zum Zustand und zur Einordnung der Allee „Baum des Jahres“ an der A 4

Die Allee „Baum des Jahres“ war bereits 2019 Anlass für Spott der Oppositionsparteien im Düsseldorfer Landtag.1 Diese Allee entlang der Autobahn war 2014 aus mehr als 250 Bäumen im Zuge des Neubaus der A 4 zwischen Düren und Kerpen gepflanzt worden. Die Kosten von rund 250.000 Euro für Bäume und Beschilderung entlang der Strecke nahe des Braunkohletagebaus Hambach teilten sich das Land NRW und RWE. Für jedes Jahr zwischen 1985 und 2014 wurden fünf Exemplare des jeweiligen „Baum des Jahres“ gesetzt und gemäß der Baumart entlang der Autobahn mit großen Tafeln beschildert. Kritiker des Projektes wiesen darauf hin, dass dort auch Bäume an den Randstreifen der Autobahn gepflanzt wurden, die unter natürlichen Bedingungen einen sumpfigen Untergrund sowie Bach- oder Flussläufe vorziehen würden. Laut Medienberichten wurden bei einer Begutachtung mehrere Bäume als verdorrt und abgestorben klassifiziert und anschließend ersetzt.2

Wir fragen daher die Landesregierung:

  1. Wie viele Bäume an der Allee „Baum des Jahres“ entlang der A 4 sind seit 2019 eingegangen?
  2. Sind dort nach 2019 neue Bäume nachgepflanzt worden?
  3. Welche Kosten fielen insgesamt für die Beschilderung der Baumarten entlang der Strecke der Allee „Baum des Jahres“ an?
  4. Welche Kosten fielen insgesamt für die Baumpflanzungen entlang der Strecke der Allee „Baum des Jahres“ an?
  5. Wie bewertet die Landesregierung im Rückblick das Projekt Allee „Baum des Jahres“?

Klaus Esser
Andreas Keith
Zacharias Schalley

 

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1 https:// afd -fraktion.nrw/2019/08/29/allee-baeume-des-jahres-an-der-a4/

2 https:// www .sueddeutsche.de/wissen/natur-kerpen-baeume-des-jahres-an-der-a4-nahe-koeln-vertrocknet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190822-99-567130.


Der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hat die Kleine Anfrage 1534 mit Schrei­ben vom 8. Mai 2023 namens der Landesregierung beantwortet.

Vorbemerkung der Landesregierung

Seit dem 01.01.2021 obliegt die Zuständigkeit für die Bundesautobahnen dem Bund. Die damit verbundenen Aufgaben werden seitdem durch die Autobahn GmbH des Bundes wahrgenom­men. Die im Zusammenhang mit dem Projekt stehenden Unterlagen wurden an die Autobahn GmbH übergeben. Hierzu hat sich das Bundesministerium für Digitales und Verkehr auf An­frage der Landesregierung zu den Fragen 1-4 der Kleinen Anfrage 1534 wie folgt geäußert:

  1. Wie viele Bäume an der Allee „Baum des Jahres“ entlang der A 4 sind seit 2019 eingegangen?

Seit dem Jahr 2020 seien an der Allee „Baum des Jahres“ zehn Bäume vertrocknet. Für den davor liegenden Zeitraum der Auftragsverwaltung lägen der Autobahn GmbH des Bundes keine Daten vor.

  1. Sind dort nach 2019 neue Bäume nachgepflanzt worden?

Im Jahr 2020 seien 78 Bäume ersetzt worden. Danach hätten keine weiteren Ersatzpflanzun­gen stattgefunden. Für den davorliegenden Zeitraum der Auftragsverwaltung lägen der Auto­bahn GmbH des Bundes keine Daten vor.

  1. Welche Kosten fielen insgesamt für die Beschilderung entlang der Strecke der Al­lee „Baum des Jahres“ an?

Zu dieser Frage hat die Autobahn GmbH des Bundes keine Auskunft erteilt.

  1. Welche Kosten fielen insgesamt für die Baumpflanzungen entlang der Strecke der Allee „Baum des Jahres“ an?

Die bisherigen Kosten beliefen sich auf rund 980.000 €.

  1. Wie bewertet die Landesregierung im Rückblick das Projekt Allee „Baum des Jah­res“?

Die Entscheidung für das Projekt Allee „Baum des Jahres“ erfolgte im Rahmen der Auftrags­verwaltung, als die Zuständigkeit für die Bundesautobahnen noch dem Land oblag.

 

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