Einer der immer wieder genannten Brennpunkte und ausgewiesenermaßen gefährlicher bzw. verrufener Ort in NRW ist die Dortmunder Nordstadt: Mit einem Ausländeranteil von über 70% (angeblich 178 Nationalitäten) und weiteren etwa 25% Passdeutschen mit Migrationshintergrund stellt dieser Stadtteil ganz besonders hohe Anforderungen an die Polizei. Meldungen über Angriffe gegen Polizisten bei Ausübung ihres Dienstes sind fast schon an der Tagesordnung.
Um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen, besuchte die AfD-Landtagsfraktion gestern mit einer Delegation unter Führung des Fraktionsvorsitzenden Markus Wagner und des Parlamentarischen Geschäftsführers Andreas Keith die Polizeiwache Nord.
In einem dreistündigen Gespräch erzählten der Leiter der Wache, Erster PHK Detlef Rath, der vom Polizeipräsidenten entsandte Leiter des Leitungsstabes, Kriminaloberrat Paul Albers, und Pressechef Oliver Peiler von ihrer Arbeit und den Entwicklungen der vergangenen Jahre. Dabei stellten sie sich nicht nur den vielen brennenden Fragen, die wir mitgebracht hatten, sondern bemühten sich aktiv darum, ein realistisches Bild zu zeichnen.
Ernüchterndes Fazit: Den zweifellos gut gemeinten Bemühungen steht eine Entwicklung gegenüber, die mit herkömmlichen Mitteln kaum mehr beherrschbar ist. Erschüttert hat uns dabei insbesondere die Diskrepanz zwischen offizieller Darstellung und den Berichten derer, die täglich „an der Front stehen“. Anders ausgedrückt: Solange die Polizeiführung politisch motiviert alle tatsächlichen Probleme verharmlost oder gar glatt negiert, müssen die Beamten auf der Straße das ausbaden, was an Mahagoni-Schreibtischen bei Kanapees und einem guten Tropfen ausgehandelt wird. Das ist schlicht verantwortungslos.
Nach wie vor vertreten wir allein die Interessen derer, die die Sicherheit unserer Bevölkerung wahren. Und das sind nicht die von den Regierenden eingesetzten Funktionäre, sondern Beamte in Uniform, die jeden Tag für uns den Kopf hinhalten.
Markus Wagner resümiert den Besuch durchaus zufrieden: „Im Landtag zu sitzen und Berichte zu lesen, ist etwas völlig anderes, als direkt im Brennpunkt aus erster Hand informiert zu werden. Ich nehme heute vieles mit, das uns hilft, wichtige Themen der praktischen Polizeiarbeit besser zu verstehen. Mein Dank gilt insbesondere auch der Polizeiwache Nord, in der wir uns sehr willkommen gefühlt haben. Vor allem aber den Beamten, die in einem wirklich schwierigen Umfeld ihren Dienst tun.“