Manchmal kann man den Eindruck gewinnen, dass selbst der größte Unsinn publiziert und als ernstzunehmender Beitrag gewertet wird, wenn nur das Etikett „Klima“ draufsteht. Viel zu wenig wird kritisch hinterfragt – obwohl sich die eine oder andere Maßnahme bei genauerem Hinsehen als nutzlos, schlimmstenfalls gar als kontraproduktiv herausstellt.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Klassifizierung von Holzverbrennung als „weitgehend klimaneutral“. Dieser Einschätzung widersprechen nicht nur eine Reihe von wissenschaftlichen Analysen und Studien, auch rund 800 Wissenschaftler haben bereits im Jahre 2018 in einem „Brandbrief“ an das EU-Parlament betont, dass die Verbrennung von Biomasse den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre und die Erwärmung für Jahrzehnte bis Jahrhunderte erhöhen werde.
Ungeachtet all dessen sind weiterhin umfangreiche Subventionen für die CO2-intensive Holzpelletverbrennung inkraft. Weshalb die AfD-Landtagsfraktion im kommenden Plenum einen Antrag einbringen wird (https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-15256.pdf), diese durch eine faktenbasierte Politik zu ersetzen. Christian Loose, wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der Fraktion, bringt das Kernanliegen auf den Punkt:
„Wir fordern, sämtliche landeseigenen Subventions- und Förderprogramme, die in Zusammenhang mit holzbasierten Brennstoffen stehen, mit sofortiger Wirkung zu beenden!“
Mit Blick auf unsere Wälder stellt Loose fest:
„Wie nicht zuletzt der Nabu in einem kürzlich erschienen Positionspapier feststellte, wird der jährliche Holzzuwachs in Deutschland schon heute nahezu vollständig geerntet – womit dem Wald Totholz als wichtiges Strukturelement für Artenvielfalt, Nährstoffverfügbarkeit und Humusaufbau fehlt. Eine Abkehr von Kohle, die auch mit einer stärkeren Holzverbrennung substituiert werden soll, ist nicht nur kurzsichtig, sondern auch umweltfeindlich. Ich sage Nein zur Waldrodung für den Brennofen!“
Tatsächlich schneiden Holzkraftwerke im direkten Vergleich hinsichtlich Effizienz und damit Klimafreundlichkeit eher schlecht ab, wie Loose verdeutlicht:
„Unter technischen Gesichtspunkten hinken Holzkraftwerke insbesondere bei der reinen Stromerzeugung konventionell betriebenen Kraftwerken hinterher: Sie stoßen bis zu 60% mehr CO2 aus als neue Steinkohlekraftwerke. Schon damit wird klar, auf welchem Irrweg sich die derzeitige Kraftwerkspolitik befindet!“