Der Diesel dürfte neben Putin oder Trump der Sündenbock der Stunde sein. Auch wenn nicht geklärt ist, ob er der Täter ist. „Im Zweifel für den Angeklagten“: Das war gestern. Heute ist postfaktisch.
Ein Motto, dem sich auch die Landesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage unseres Abgeordneten Dr. Martin Vincentz verpflichtet zu fühlen scheint. Denn einen wissenschaftlich validen Beweis, dass ein Zusammenhang zwischen Stickstoffdioxid-Emissionen und Krankheits- bzw. Todesfällen besteht, erbringt sie nicht. Wenn Vincentz fragt: „Welcher Zusammenhang besteht zwischen Todesfällen und der NO2-Emission aus dem Verkehrssektor?“, so ist die Antwort der Landesregierung kaum aufschlussreicher als wenn sie gesagt hätte: „Es BESTEHT ein Zusammenhang.“
Dabei berichtete die BILD-Zeitung im März, dass die vom Umweltbundesamt kolportierten 6.000 Todesfälle pro Jahr im Zusammenhang mit Dieselabgasen dem Reich der Märchen angehören: „Tatsächlich kann man keinen einzigen Toten klar dem Abgas von Dieseln zuschreiben.“
Nebensächlichkeiten wie solche Fakten dürften die Landesregierung in ihrer Anti-Diesel-Agenda aber kaum bremsen. Mal schauen, wann Dieselabgase auch für HIV, religiöser Verblendung und/oder Querschnittslähmung verantwortlich gemacht werden.
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Hier finden Sie die vollständige Anfrage (samt Antwort der Landesregierung)