Ministerpräsident Laschet und Sportmanager Mronz haben in der Staatskanzlei ein Sportstättenkonzept präsentiert, in dem 13 nordrhein-westfälische Städte als Teilnehmer vorgesehen sind. Ein Konzept mit erheblichen Schwächen.
Generell begrüßt die AfD-Landtagsfraktion NRW die Absicht, einen neuen Anlauf zu nehmen, Olympische Spiele nach Deutschland und konkret nach Nordrhein-Westfalen zu holen. Dies allerdings nur unter Berücksichtigung des Bürgerwillens und unter der Voraussetzung, dass die vom Internationalen Olympischen Komitee erarbeitete und verabschiedete „Agenda 2020“ endlich umgesetzt und angewandt und nicht nur, wie bisher, über diese geredet wird.
Geringe Kosten, Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und damit verbunden das viel zitierte „Olympia der kurzen Wege“ sind conditio sine qua non. Doch das von Eventmanager Michael Mronz und Ministerpräsident Armin Laschet heute vorgestellte Konzept kommt diesen Anforderungen nur in Teilen nach, hat in wesentlichen Punkten große Schwächen und ist deshalb für eine Olympiabewerbung schlicht ungeeignet.
Mit Einbeziehung von 13 Städten von Dortmund bis Aachen, von Gelsenkirchen bis Bonn, kann das Konzept nicht einmal seine Basisanforderungen erfüllen. Schon die Absicht der Olympiabewerbung für 2012 war unter anderem daran gescheitert, dass unmittelbar nach der Veröffentlichung des im Ansatz guten Konzepts „Düsseldorf-Rhein-Ruhr“ der damalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma den Anspruch erhob und durchsetzte, dass Köln gleichberechtigt einbezogen werden müsse.
Olympische Spiele in NRW müssen sich aber – vielleicht mit Ausnahme der Vorrundenspiele in Mannschaftssportarten und ggf. Segeln und der Reitwettbewerbe – auf das Städtedreieck Düsseldorf–Duisburg–Essen beschränken, in dem (fast) alle notwendigen Sportstätten vorhanden sind und das tatsächlich ein „Olympia der kurzen Wege“ bietet, wie es diese zuletzt nur selten gegeben hat. Dazu bemerkt Andreas Keith, parlamentarischer Geschäftsführer und sportpolitischer Sprecher der Fraktion: „Mit einer solchen Bewerbung hätten wir eine ernsthafte und wieder mehr sportorientierte Alternative zu den bombastischen und überdimensionierten Olympischen Spielen der jüngeren Vergangenheit.“
Zudem könnte auch das IOC mit Vergabe an eine solche kostengünstige und nachhaltige Bewerbung zeigen, dass es seine Absicht zu Reformen ernst meint. Und es gibt einen weiteren Aspekt, der MdL Keith sehr wichtig ist: „Nordrhein-Westfalen ist möglicherweise die geeignetste Region Deutschlands, in der Olympische Sommerspiele veranstaltet werden könnten. Dies aber nur unter Beteiligung der Bürger, nicht nur der Kommunen als Scheinbeteiligung. Eine so weitreichende Entscheidung nach Gutsherrenart in geschlossenen Gremien durchzudrücken, statt im Dialog mit den Menschen deren Interessen abzufragen, wäre unverantwortlich. Wir werden uns im Landtag entschieden für eine Einbeziehung der Bürger in den Entscheidungsprozess einsetzen.“
Olympische Spiele in Nordrhein-Westfalen JA! Aber kostengünstig, nachhaltig und mit kurzen Wegen. Und vor allem nicht über den Kopf der Bürger!