Was war das für eine Aufregung: Als die AfD-Fraktion im Rahmen der gestrigen Plenardebatte den Antrag stellte, den Maskenzwang in Schulen wieder aufzuheben, verurteilten die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen diesen Antrag als „sinnlos, nutzlos, inhaltsleer und ‚politisch unverantwortlich'“. Die CDU fand ihn „lebensgefährdend“, die „Schulexpertin“ der Grünen, Sigrid Beer, warf der AfD gar vor, „Gift in die Adern der Demokratie“ spritzen zu wollen.
Helmut Seifen, bildungs- und schulpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, der gestern noch äußerst entsetzt über diese Reaktionen war und auf die Folgen für Eltern und Schüler hingewiesen hatte, nimmt die 180°-Wende der Landesregierung nun nicht ganz ohne Genugtuung zur Kenntnis:
„Es hat ziemlich genau 24 Stunden gedauert, bis dieser angeblich sinnlose, nutzlose, inhaltsleere und lebensgefährdende Antrag nun doch von der Landesregierung praktisch 1:1 umgesetzt wird. Es geht uns aber nicht darum, diese Entscheidung als politischen Sieg zu feiern. Vielmehr sind wir froh, dass die Landesregierung Einsicht gezeigt und den Betroffenen die wirklich überzogene Maßnahme, während des Unterrichts Masken zu tragen, erspart wird.“
Eine deutliche Schelte in Richtung der „Heiligen Vierfaltigkeit“ von CDU, SPD, FDP und Grünen schickt der bildungspolitischer Sprecher und Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses dennoch hinterher:
„Wie eigentlich immer, wird die AfD für ihre Anträge im Parlament aufs Übelste beschimpft – nur um ihr dann in leicht modifizierter Form doch zu folgen. Wie nennt man solch ein Verhalten?“