Effektivität und Umfang der bisherigen Maßnahmen zur Reduzierung der Wildschweinpopulation

Kleine Anfrage
vom 16.04.2018

Kleine Anfrage 970
des Abgeordneten Dr. Christian Blex AfD

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Um das Risiko des Eintrags der Afrikanischen Schweinepest in die bestehende Schwarzwildpopulation zu verringern, ist es notwendig für eine nachhaltige Senkung der Populationsdichte eine verstärkte Bejagung von Frischlingen zu betreiben. Über die Beteiligung an den Kosten der gesetzlich vorgeschriebenen Trichinenschau soll ein wirksamer Anreiz geschaffen werden, um eine intensive Bejagung von Frischlingen zu erreichen.

Die Landesregierung hatte bereits eine Prämie für die Untersuchung von Schwarzwildfrischlingen ausgelobt. Da die verstärkte Frischlingsbejagung auch weiterhin ein wichtiges Element bleibt, die derzeit stark erhöhte Schwarzwilddichte dauerhaft zu reduzieren und um die Konti­nuität der Maßnahme für das gesamte Jagdjahr zu gewährleisten hat die Landesregierung die Auslobung der Prämie bis auf weiteres verlängert und dafür erneut Mittel in Höhe von maximal 50.000,00 EUR zur Verfügung gestellt. Die Auslobung der Prämie ist nicht befristet.

Auch durch die unsachgemäße Entsorgung von kontaminierten Lebensmitteln auf Rast- und Parkplätzen entlang der Reiserouten zwischen Ost und West ist ein Eintrag der Afrikanischen Schweinepest in die hiesige Wildschweinpopulation möglich. Dazu sollte über entsprechende Hinweisschilder und die Verteilung von Handzetteln in mehreren osteuropäischen Sprachen an LKW-Fahrer im gesamten Bundesgebiet der genannte Personenkreis auf die Gefahren hin­gewiesen werden. Über die landwirtschaftlichen Verbände sollten gezielt die landwirtschaftli­chen Saisonarbeitskräfte, die häufig aus betroffenen Regionen stammen, über die Gefahren­lage informiert werden.

Außerdem hatte die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 17/2060) ihr Bestreben angekündigt, durch die Instandsetzung und Erneuerung der Wildschutzzäune sowie eine häufigere Entleerung der Müllbehälter an den bestehenden Rastan­lagen, insbesondere entlang der Hauptverkehrsachsen in Ost-West-Richtung, die Zugangs­möglichkeiten von Wildschweinen zu potenziell kontaminierten Lebensmittelresten zu verrin­gern.

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie hat sich die Zahl der erlegten Wildschweine in den letzten fünf Jahren entwickelt? (Bitte nach Bachen, Keiler, Überläufer und Frischlingen pro Monat und Jahr aufschlüsseln)
  2. Wie viele der oben genannten Hinweisschilder und Handzettel in osteuropäischer Sprache über die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest wurden bisher in Nordrhein-Westfalen verteilt bzw. aufgestellt? (Bitte nach Anzahl Hinweisschilder, Anzahl Handzettel, Ort und Zeit der Aufstellung bzw. Austeilung aufschlüsseln)
  3. Wie viele Informationsmaterialen oder Informationsveranstaltungen bezüglich der Gefah­ren der Afrikanischen Schweinepest wurden bisher an landwirtschaftliche Saisonarbeits­kräfte ausgeteilt bzw. haben stattgefunden? (Bitte nach Anzahl Materialien, Anzahl Ver­anstaltungen und jeweiligem Ort aufschlüsseln)
  4. An wie vielen Rastanlagen an nordrhein-westfälischen Autobahnen wurden bisher die Wildschutzzäune erneuert, sowie eine häufigere Entleerung der Mülleimer veranlasst? (Bitte nach Rastanlage, Beginn der Erneuerung der Wildschutzzäune und Abschluss der Erneuerung der Wildschutzzäune, sowie Rastanlage mit häufigerer Entleerung der Müll­eimer aufschlüsseln?
  5. Wie hoch sind die bisherigen Kosten für die Maßnahmen gegen die Afrikanische Schwei­nepest jenseits der jagdlichen Subventionierung? (Bitte nach Kosten Erneuerung Wild-schutzzäune, Kosten Informationsmaterial LKW-Fahrer und landwirtschaftliche Saisonar­beitskräfte, sowie Hinweisschilder aufschlüsseln)

Dr. Christian Blex