Schutzmasken als Pflichtprogramm oder freiwillig? Nur Symbolik oder tatsächlich hilfreich? Für manche Ausdruck überbordender Hysterie, für andere unabdingbare Mindestforderung – was sagt der Mediziner dazu?
Dr. Martin Vincentz, stv. Vorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion, befürwortet grundsätzlich das Tragen von Schutzmasken:
„Unter der Bedingung, dass auch die Regeln von Hygiene und des social distance eingehalten werden, reduziert sich das Übertragungsrisiko; insbesondere die aktive Übertragung wird eingedämmt. Allerdings kann, bei Verwendung insuffizienter Masken, eine trügerische Sicherheit entstehen und dadurch sogar der gegenteilige Effekt bewirkt werden“, so der Allgemeinmediziner.
Für die praktische Umsetzung sieht Dr. Vincentz allerdings noch erhebliche Schwierigkeiten:
„Wie so oft im bisherigen Verlauf der Krise beherrscht halb durchdachter Aktionismus die Schlagzeilen. Aktuell stehen nicht einmal genügend Masken für Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen zur Verfügung – woher sollen die 360 Millionen Stück kommen, die allein in NRW erforderlich wären, um zumindest die normale Inkubations- und Infektionszeit zu überstehen?“
Hier sieht der stellvertretende Fraktionsvorsitzende ganz klar die Landesregierung in der Pflicht:
„Sollen die Leute jetzt alle selber irgendwas nähen? Wer prüft, ob die Masken etwas taugen? Es kursieren ja schon verrückte Maskenmodelle, die aber nur eine sehr trügerische Sicherheit vermitteln, in Wahrheit jedoch völlig untauglich sind. Die Landesregierung muss unverzüglich handeln und Produktion und Verteilung wirksamer Schutzmasken sicherstellen!“