Der tausendfache Kindesmissbrauch von Lügde ist längst zum schmutzigen Spielfeld parteipolitischer Interessen geworden. Was sich CDU und SPD jetzt im Untersuchungsausschuss leisten, schlägt dem Fass jedoch den Boden aus – getreu dem Motto:
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Nach WDR-Informationen wollen nämlich beide Fraktionen bis zur Landtagswahl im Mai darauf verzichten, hochrangige Verantwortliche wie CDU-Innenminister Herbert Reul oder den früheren SPD-Justizminister, Thomas Kutschaty, in den Zeugenstand zu rufen. Eine Schonfrist?
Jedenfalls würden bis zur geplanten Wiederaufnahme des Untersuchungsausschusses nach der Wahl „nur noch wenige zusätzliche Zeugen“ vernommen. Stattdessen solle ein Zwischenbericht entstehen.
Offenbar stolz auf diesen „Kompromiss“, dem auch FDP und Grüne ihren Segen erteilten, behauptete der CDU-Abgeordnete Dietmar Panske laut WDR, etwas anderes sei der „Öffentlichkeit nicht zu vermitteln gewesen“. AfD-Fraktionschef Markus Wagner sieht das anders:
„Gegen unseren Wunsch sind bislang weder Herbert Reul noch Armin Laschet vernommen worden. Die Stunde der Wahrheit nun in die nächste Legislaturperiode zu schieben, ist ein dreistes Manöver, das für die Angst spricht, die CDU und SPD offenbar vor dem Zeugenstand haben. Da der Untersuchungsausschuss noch keine wirklich nennenswerten Ergebnisse erzielt hat, wird ein Zwischenbericht jedenfalls niemanden zufrieden stellen – von den politischen Verantwortungsträgern vielleicht abgesehen.“
Quelle: https://bit.ly/3zusGXv