Fast 90 Prozent Schulkinder mit Migrationshintergrund, aber laut Landesregierung sind deutsche Schüler keine Minderheit

86,8 Prozent – so hoch ist der Migrationshintergrund an der Erich-Kästner-Grundschule in Ratingen. An vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen sind Kinder aus klassischen deutschen Familien zur Randgruppe geworden.

Aber Achtung: Laut der Landesregierung erlauben solche Zahlen keinerlei Rückschlüsse auf eine Arabisierung oder darauf, ob deutsche Schüler schon in der Minderheit sind.

Wie das sein kann, versucht uns die Landesregierung zu erklären, indem sie die Altparteien-Messlatte für Realitätsverweigerung noch einen halben Meter höher legt.

In ihrer Antwort auf eine Anfrage der AfD-Abgeordneten Herbert Strotebeck und Helmut Seifen über den Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund im Kreis Mettmann schreibt sie, amtliche Schuldaten basierten auf einem weit gefassten Migrationsbegriff. Und weiter:

„Daraus ergibt sich, dass nicht nur neu zugewanderte, sondern auch seit ihrer Geburt in NRW lebende Schülerinnen und Schüler mit einem z. B. in Belgien, den Niederlanden oder Frankreich geborenen Elternteil als Personen mit Zuwanderungsgeschichte erfasst werden.“

Anscheinend will die Landesregierung uns allen Ernstes weismachen, viele Väter der Schulkinder mit Migrationshintergrund hießen häufiger Marcel oder Matthijs als Mohammed. Denn:

„Die mit der vorliegenden Kleinen Anfrage (…) erfragten Anteile an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund erlauben daher weder Rückschlüsse auf eine von den Antragstellern suggerierte, vermeintliche ‚Arabisierung‘ nordrhein-westfälischer Schulen, noch erlauben sie Aussagen darüber, ob und in welchem Umfang deutsche Schülerinnen und Schüler an ihren Schulen in der Minderheit seien.“

Doch auch diese hektisch nachgeschossene Interpretationsanweisung kann nicht über das hinwegtäuschen, was gerade Eltern schulpflichtiger Kinder ohnehin längst wissen: Die drastischen Zahlen über den Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund haben sehr wohl eine mehr als deutliche Entsprechung in den Klassenzimmern! Warum? Weil ein Großteil der „Schüler mit Zuwanderungsgeschichte“ eben nicht aus Belgien stammt.

Masseneinwanderung aus traditionell kinderreichen muslimischen Kulturen ist gerade in unseren Grundschulen mit am präsentesten. Parallel haben Folgen wie sinkende Lernstandards und Gewalt Einzug in die Schulen gehalten. All dies abzustreiten, erfordert schon ein gesteigertes Maß entweder an Naivität oder schlicht an Dreistigkeit.

AfD-Anfrage & Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/2YG3ZIi

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