Deutschlandweit klagen 50 % der Schulleiter über zu wenig Lehrpersonal – in NRW sind es sogar 61 %! Die Regierungen der Altparteien bekommen den Lehrermangel einfach nicht in den Griff.
Mit Vertretungen wird versucht, Unterrichtsstunden aufzufangen. Eine Notlösung, die noch schlechter ist als ihr Ruf. Erschreckend oft müssen Lehrer dabei das unterrichten, was sie gar nicht studiert haben.
In ihrer Antwort an den schulpolitischen Sprecher der AfD-Fraktion Helmut Seifen schreibt die Landesregierung, dass nicht statistisch erhoben werde, ob die vertretende Lehrkraft über die Lehrbefähigung des zu vertretenden Fachs verfügt.
Allerdings hätten im vorletzten Schuljahr in Schulen der Sekundarstufe I insgesamt 40,9 % der Lehrkräfte „mindestens“ eine Unterrichtsstunde fachfremd erteilt. An Hauptschulen waren es mit 84,4 % sogar mehr als doppelt so viele. An Gymnasien liegt der Wert noch bei verhältnismäßig niedrigen 17,6 %.
„Mindestens eine Unterrichtsstunde“ – das heißt, es könnten auch 100 gewesen sein. Etwas mehr Schärfe wäre beim wichtigen Thema Schulbildung durchaus angebracht!
Dass fachfremd erteilter Unterricht nicht zu einer Qualitätssteigerung führt, liegt auf der Hand. Gefragt, was sie dagegen in petto hat, weicht die Landesregierung aber aus.
Neben dem müden Verweis auf die Möglichkeit für Lehrer, an „Qualifikationserweiterungen in verschiedenen Fächern“ teilzunehmen, richtet sie aus, Schulen hätten „die Möglichkeit, über das Ausschreibungsverfahren Lehrkräfte zu gewinnen“
Ob Schulleiter das nicht selber wissen? Wenn über diese Option die Nachfrage nach fähigem Personal zu befriedigen wäre, dann gäbe es sicher längst keinen Lehrermangel mehr.
Die Landesregierung lässt sich die Schul- und Bildungspolitik im Jahr rund 18 Mrd. EUR kosten. Im Unterricht kommt dieses Geld aber augenscheinlich nicht an. Statt Flüchtlinge in den Schuldienst lotsen zu wollen, wie sie im April bekanntgab, sollte sie lieber stärkere Anreize für den Beruf schaffen und die Studienkapazitäten ausweiten.
Unsere Kinder verdienen die bestmögliche Bildung – nicht weniger.
➡ Zur AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/2OV433c