Na sowas: 55 % weniger Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren?

Im August 2020 wurden in NRW 1.125 Insolvenzverfahren weniger beantragt als im August 2019. Ein wirtschaftspolitisches Wunder? Nein:

Vielmehr zeigt die Taktik der Bundesregierung, die Folgen ihrer Lockdown-Politik zu kaschieren, Wirkung – wenn auch nur vorübergehend.

Im März beschloss der Bund die Aussetzung der Insolvenzregeln. Oder wie es Sven W. Tritschler in einer Plenarrede bezeichnete:

„Die unvermeidliche Pleitewelle wird hinausgezögert, indem man es zahlungsunfähigen Unternehmen erlaubt, einfach keine Insolvenz anzumelden.“ Das Motiv dafür liegt auf der Hand:

„Im nächsten Jahr ist ja Bundestagswahl. Bis dahin muss das Kartenhaus halten, koste es, was es wolle.“ Aus diesem Grund wurde die Sonderregelung für überschuldete Unternehmen gegen den Widerstand von Sanierungsexperten gerade verlängert.

So können Merkel, Laschet und Co. mit scheinbar ruhigem Gewissen den 2. Lockdown durchboxen. Tritschlers Worte gelten aber nach wie vor:

„Die Statistik bleibt schön, aber mehr und mehr Zombieunternehmen bedrohen am Ende die Stabilität unserer Wirtschaft.“

➡️ zur Datenquelle: https://bit.ly/34vd4G4
➡️ zur Rede von Sven Tritschler: https://youtu.be/F8S8CI9fNhg

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