Nicht sicher! Mehr als jede zweite untersuchte Brücke in NRW muss ersetzt werden

Rund zwei Drittel der insgesamt ca. 10.000 Brücken in NRW sind vor 1985 erbaut worden. Seit Jahren werden diese Bauwerke nach und nach geprüft. Sind sie überhaupt noch sicher oder droht eine Katastrophe wie beim Brückeneinsturz in Genua im vergangenen Jahr?

Die AfD-Fraktion hat der Landesregierung zum Zustand der Brücken in NRW jetzt auf den Zahn gefühlt. Die Lage ist alarmierend.

Bislang wurden gerade einmal 920 Brücken inspiziert. Das geht aus einer Anfrage des verkehrspolitischen Sprechers der Landtagsfraktion, Nic Vogel, hervor. Und auch der Zustand der Brücken ist desolat.

Laut NRW-Regierung genügen 637 der Bauwerke nicht mehr den heutigen Maßstäben für Belastung und Tragfähigkeit! In 573 Fällen hilft auch keine Instandhaltung mehr. Diese Brücken müssen komplett neu gebaut werden!

Setzt sich dieser Trend fort, wovon auszugehen ist, müssten im Stauland Nr. 1 rund 4.300 Brücken abgerissen und ersetzt werden. Ob das überhaupt realisierbar und finanzierbar ist, bleibt mehr als zweifelhaft.

Eine Landesregierung nach der anderen hat das Problem maroder Brücken unterschätzt. Umbau- und Sanierungsbedarf für Autobahnen und Autobahnbrücken muss NRW beim Bund geltend machen. Denn dort liegt die Zuständigkeit. Das wurde nicht energisch genug getan, obwohl hier mit großem Abstand die meisten Menschen leben.

Berufspendler leiden unter Brückensperrungen und anderen Beeinträchtigungen infolge jahrzehntelanger Vernachlässigung der Infrastruktur natürlich besonders. Wie zum Hohn machen die mitverantwortlichen Altparteien ausgerechnet ihnen mit Diesel-Fahrverboten und Hirngespinsten wie Tempolimits das Leben nun immer schwerer.

Die AfD-Fraktion hat wiederholt Vorschläge zur Entspannung der überlasteten Infrastruktur in unserem Land vorgelegt. „Riesenfirmen wie Amazon bewegen nicht ein einziges Kilogramm auf Schiff oder Schiene“, machte Nic Vogel dem Parlament zum Beispiel im Juli deutlich.

Eine Vertiefung des Rheins um 30 Zentimeter an nur wenigen Stellen hätte bereits zur Folge, dass 800.000 LKW im Jahr weniger über unsere Straßen fahren müssten – und über unsere Brücken.

Zur AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/2ZG0SAZ
Zur Rede von Nic Vogel „Rheinvertiefung endlich konsequent umsetzen“: https://bit.ly/2zBvEvP

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