Mitglieder krimineller türkisch-arabischer Familienclans bekämpfen Polizisten – selbst vor deren Privatleben machen sie nicht Halt.
Dazu offiziell erfasste Daten spiegeln die Brisanz nicht annähernd wider. Die Gründe liegen auf der Hand.
49 „Aggressionsdelikte“ von kriminellen Clanmitgliedern gegen Polizisten soll es in NRW im Vorjahr gegeben haben. Das heißt, nur 0,6 Prozent der erfassten Angriffe gegen Beamte hatten einen Clanbezug. Entwarnung? Keinesfalls!
Über etwaige Drohgebärden „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze liegen keine validen Erkenntnisse vor“, gesteht die Landesregierung auf Nachfrage des sicherheitspolitischen Sprechers und Vorsitzenden der AfD-Fraktion, Markus Wagner. Noch schwerer aber wiegt das:
Viele Polizisten dürften nötigendes Verhalten von Clanmitgliedern gar nicht zur Anzeige bringen – aus Sorge um sich und ihre Familien! Der Polizeipräsident von Osnabrück schlug daher im Dezember Alarm:
Clan-Mitglieder hätten Beamte auf dem Nachhauseweg verfolgt und vor deren Privatwohnung aufgelauert. Ein Polizist sei sogar angemacht worden, als er mit seinem Sohn in einem Fitnessstudio Sport trieb. Wenn es solche Fälle schon im eher ländlichen Raum gibt, wie schlimm sieht es dann erst im Ruhrgebiet aus?
Die Antwort fand man im „Bonner Generalanzeiger“ bereits im September. Da brachen fünf Beamte aus Essen ihr Schweigen:
Clanmitglieder verfolgten auch sie „bis vor die Haustür“. Der Blick in den Rückspiegel gehöre zum Alltag. „Ihre Schilderungen“, so der Autor des Artikels, „finden sich in keiner Pressemitteilung, in keinem Lagebild, in keiner Kriminalitätsstatistik.“ Die inakzeptable Konsequenz:
„Die Einschüchterung funktioniert“, offenbart ein Beamter, der als besonders erfahren beschrieben wird. „Wenn ich zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle sehe, in einem Mercedes S-Klasse AMG sitzen vier Bodybuilder, verhalte ich mich anders“, gibt er zu. „Das ist für mich keine normale Verkehrskontrolle.“
„Es ist absolut inakzeptabel, dass Polizisten im Clangebiet von Kriminellen eingeschüchtert und sogar bis ins Privatleben verfolgt werden“, kommentiert Markus Wagner. „Der Staat muss diesen Tabubruch im Keim ersticken. Doch Schwarz-Gelb hat wie üblich kein wirksames Gesamtkonzept.“
„Eine Regierung, die jene nicht schützt, die uns schützen sollen – und das im Zweifel mit ihrem Leben – hat sicherheitspolitisch komplett versagt.“
➡️ zur AfD-Anfrage und Antwort der Landesregierung: https://bit.ly/32N4U9F
➡️ zum zitierten Artikel des „Bonner Generalanzeiger“: https://bit.ly/2vFAWbt