SPD-Politiker: Amtsmissbrauch für 100 Euro?

Unser Antrag auf bessere Entschädigungen für kleine Reisebüros und -veranstalter fiel bei der SPD-Fraktion letztes Jahr gnadenlos durch.

Ausgerechnet ein Sozialdemokrat setzte dafür nun eine Reisevermittlerin unter Druck – wegen 100 Euro Stornierungskosten für einen Privaturlaub.

Kurios: Im September soll Rüdiger Weiß eine Ferienwohnung in Italien für Juli 2021 gebucht haben. Schon im Dezember ruderte er aber zurück – viel zu früh, um sich auf eine Erstattung der Anzahlung wegen etwaiger Einreisesperren zu berufen. Versucht habe er es trotzdem.

Nachdem Weiß‘ Ehefrau beim Reiseunternehmen abgeblitzt sei, habe er kurzerhand selbst ein Schreiben aufgesetzt – und zwar auf hochoffiziellem Briefkopf des Landtags! Die Reisevermittlerin findet das nicht lustig:

„Warum schreibt mir Herr Weiß seine Forderung als Landtagsabgeordneter und nicht als Privatmann?“, zitieren sie mehrere Medien. „Für mich wirkt das wie Amtsanmaßung und wie der Versuch, mich als kleine Unternehmerin einzuschüchtern.“

Weiß hat sich inzwischen für den angeblich „dummen Fehler“ entschuldigt. Unser wirtschaftspolitischer Sprecher, Christian Loose erklärt, weswegen sein Verhalten umso bedenklicher stimmt:

„Gerade die Stornoabwicklung ist eine große Belastung für Reisebüros, eben weil so viele Menschen aufgrund der Lockdown-Politik Reisen oft wirklich nicht antreten können und dann auch keine Gebühren zahlen müssen – der Lockdown-Politik, die Herrn Weiß‘ Partei gar nicht lang genug dauern kann.“

„Es ist dreist genug, sich beim Stornieren sieben Monate vorher auf diese Ausnahmeregelung zu beziehen. Dem Ganzen wegen 100 Euro mit seiner Mandatsfunktion Nachdruck zu verleihen, ist schlichtweg asozial.“

➡️ Quelle: https://bit.ly/3xSFmXQ
➡️ zum AfD-Antrag „Reisewirtschaft unterstützen“: https://bit.ly/3uu5m9U

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