Katastrophenalarm, Evakuierungsanweisungen, lebenswichtige Warnungen: All das suchte man beim WDR in der Flutnacht vergebens. Über 80 Menschen verloren ihr Leben. Wie viele hätten gerettet werden oder sich selbst in Sicherheit bringen können?
Es war völlig grotesk: Feuerwehren standen bereits vielerorts an der Belastungsgrenze. Die Einsatzkräfte rieten den Bürgern, sich über das Radio zu informieren. Doch in dem milliardenteuren Rundfunk des gesamten Planeten lief Popmusik.
Von „Wir sind der Westen“, dem selbstgerechten Motto des WDR, war in dieser Nacht nichts zu spüren. „Wir sind im Feierabend“ traf es eher. Statt Live-Schalten und Brennpunkten dudelte im Fernsehen eine Archiv-Doku über ein völlig anderes Thema.
Der Branchendienst DWDL beschuldigt WDR-Intendant Tom Buhrow der unterlassenen Hilfeleistung. Und Meteorologe Jörg Kachelmann wird auf Twitter noch deutlicher: „Es tut weh, wenn genau die, die die Mittel hätten, um eine solche Wetterlage 24/7 zu begleiten, nichts tun, um Leben zu retten. Aber sie senden irgendeinen Scheiß und lassen die Leute ersaufen.“
„Donnerstagnacht hat gezeigt: Bei lebensbedrohlichen Katastrophen können Sie sich auf den WDR nicht verlassen. Wo Sie dagegen ganz sicher sein können: Pünktlich zur nächsten Gelegenheit wird der Staatsfunk die nächste Beitragserhöhung fordern“, kommentiert Sven W. Tritschler (AfD-Fraktion NRW) das unverzeihliche Versagen des Senders.
Und Fraktionsvorsitzender Markus Wagner ergänzt: „Während draußen Menschen von Wassermassen überrascht, eingeschlossen, mitgerissen und getötet werden, geht der öffentlich-rechtliche Rundfunk routiniert in den Feierabend. Das ist eine Schande und muss drastische Konsequenzen haben.“