Jeden Monat verleihen vier renommierte Wissenschaftler die Anti-Auszeichnung „Unstatistik des Monats“. Gekürt werden politisch aufgeladene Daten, um die medial besonders viel Getöse gemacht wird.
November-Preisträger ist die Aussage, der Corona-Impfstoff der Unternehmen BioNtech und Pfizer sei „zu 90 Prozent wirksam“. Aus diesem Grund:
Eine 90-prozentige Wirksamkeit klingt erst einmal toll. Doch wer annimmt, das heiße, neun von zehn Geimpften sind nun geschützt, ist schief gewickelt. Die Experten klären auf:
„Die 90 Prozent beziehen sich nicht auf die Gruppe der Geimpften, sondern auf jene der Infizierten.“ Ein entscheidender Unterschied!
So sei der Impfstoff von BioNtech/Pfizer an 43.000 Probanden getestet worden – die Hälfte davon geimpft. In dieser Gruppe hätte es später acht positive Corona-Tests gegeben, in der anderen 86. Mit anderen Worten:
Der Anteil der Geimpften an den Infizierten betrug rund zehn Prozent – ergo die abgeleitete Wirksamkeit von 90 Prozent. Die Autoren schlussfolgern:
„Die ‚zu 90 Prozent wirksam‘ bezieht sich also nicht auf 9 von 10 Menschen, die zur Impfung gehen, und auch nicht auf alle Teilnehmer der Studie oder alle Menschen, die sich in Deutschland impfen lassen. Sie ist eine relative Risikoreduktion, die sich auf die Zahl der Infizierten bezieht, aber keine absolute Reduktion, die sich auf alle Geimpften bezieht.“
Das soll nicht heißen, der Impfstoff biete keinen Schutz. Es bedeutet aber, dass die wahrscheinlich gängige Meinung zur Wirksamkeit trügerisch ist. Davon mal ganz abgesehen:
Ob man sich wegen einer grippeähnlichen Krankheit mit einer Sterberate von 0,2 Prozent einen in Rekordtempo hergestellten Impfstoff spritzen lässt, sollte sich jeder Einzelne ohnehin sehr gut überlegen.
zur aktuellen „Unstatistik“: https://bit.ly/33Tox1o