Kleine Anfrage 4988
des Abgeordneten Christian Loose AfD
Die Industrie baut ab, die Zulieferer verlagern, jetzt trifft es das weltgrößte Tierfachgeschäft – was tut die Landesregierung gegen die andauernden Verluste an Arbeitsplätzen in Nordrhein-Westfalen?
Aus den unterschiedlichsten Branchen kommen immer öfter sich gleichende Nachrichten. Egal ob Lindner Hotels, Evonik Industries oder jetzt das weltgrößte Tierfachgeschäft Zoo Zajac, die Zajac GmbH in Duisburg: Betriebsschließungen, Insolvenzverfahren und Arbeitsplatzverluste. Bei Zoo Zajac waren der Grund für den Insolvenz-Antrag drastisch gestiegene Einkaufspreise, Transportkosten und Energiekosten.1 Dort ist die Zukunft von 150 Mitarbeitern und 200.000 Tieren gefährdet.
Dazu passt folgende Meldung vom Landesbetrieb IT.NRW: „Die Produktion der NRW-Industrie ist im Oktober 2024 nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gegenüber September 2024 gesunken. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sank die Produktion in den energieintensiven Wirtschaftszeigen um 3,3 Prozent.“2
Das von der Ampel-Regierung versprochene „grüne Wirtschaftswunder“ lässt offenbar weiter auf sich warten. Der versprochene, große Aufschwung mündet in immer mehr Betriebsschließungen, Insolvenzen und Schieflagen – in dem meisten Fällen getrieben von nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten, die durch die Erhöhung der CO2-Steuer zum Jahreswechsel noch weiter steigen werden.
Deshalb frage ich die Landesregierung:
- Hat die Landesregierung Gespräche mit der Firma Zoo Zajac in Duisburg aufgenommen, um den Arbeitsplatzabbau zu verhindern oder zu reduzieren?
- Welche Gründe hat das Unternehmen als Begründung für die Stellenreduktion gegenüber der Landesregierung geäußert?
- Was unternimmt die Landesregierung im Hier und Jetzt, um den Unternehmen kurzfristig die notwendigen günstigen Energiepreise zur Verfügung zu stellen und so weitere Betriebsschließungen, Arbeitsplatzverluste und Insolvenzen zu verhindern?
- Prüft die Landesregierung aktuell, ob andere Unternehmen der gleichen Branche ebenfalls von hohen Energiepreisen in ihrem wirtschaftlichen Bestand bedroht sind?
- Welche Maßnahmen unternimmt die Landesregierung, um dieses und andere Unternehmen der Branche zu unterstützen, angesichts dessen, die Tierhaltung in Terrarien und Aquarien sehr energieaufwändig ist und sich der Energieaufwand ganz erheblich auf die Wirtschaftlichkeit dieser Unternehmen und damit ihre Beschäftigung auswirkt?
Christian Loose
1 Vgl https://www.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/zoo-zajac-in-duisburg-weltgroesster-zoo-haendler-insolvent-676aa583779bf83e9b187a0f, abgerufen am 27.12.2024.
2 Vgl. https://www.it.nrw/nrw-industrie-rueckgang-der-produktion-den-energieintensiven-wirtschaftszweigen-127006, abgerufen am 27.12.2024.