Gefährdet drohender Alu-Produktionsstopp die NRW-Industrie?

Kleine Anfrage
vom 20.10.2021

Kleine Anfrage 6077der Abgeordneten Herbert Strotebeck und Christian Loose vom 20.10.2021

 

Gefährdet drohender Alu-Produktionsstopp die NRW-Industrie?

Die „Welt“ vermeldete am 11. Oktober 2021:

„Der Aluminium-Industrie droht noch vor Weihnachten ein europaweiter Produktionsstopp. Ursache sind ausbleibende Lieferungen des wichtigsten Legierungsmetalls Magnesium aus der Volksrepublik China, die mit einem Weltmarktanteil von 87 Prozent beinahe über ein Monopol verfügt.“1

Laut der Wirtschaftsvereinigung Metalle sei zu befürchten, dass bereits Ende November 2021 die Magnesiumvorräte in Deutschland erschöpft sein werden, da Deutschland fast vollständig von den Lieferungen aus der VR China abhängig sei.

Daher fragen wir die Landesregierung:

  1. Welche Konsequenzen haben die ausbleibenden Magnesiumlieferungen derzeit für die Industrie in NRW?
  2. Welche Konsequenzen hätte eine vollständige Erschöpfung der Magnesiumvorräte für die Industrie in NRW?
  3. Welche Maßnahmen unternimmt die NRW-Landesregierung bezüglich der ausbleibenden Lieferungen aus der VR China?

Herbert Strotebeck
Christian Loose

 

Anfrage als PDF

 

1 https://www.welt.de/wirtschaft/plus234300602/Drohender-Alu-Produktionsstopp-gefaehrdet-die-deutsche-Industrie.html


Der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie hat die Kleine Anfrage 6077 mit Schreiben vom 17. November 2021 namens der Landesregierung beantwortet.

  1. Welche Konsequenzen haben die ausbleibenden Magnesiumlieferungen derzeit für die Industrie in NRW?

Nach Auskunft der Aluminiumindustrie in Nordrhein-Westfalen konnten die fehlenden Liefe­rungen aus China bislang durch Ankäufe anderer exportierender Länder wie USA und Russ­land kompensiert werden.

  1. Welche Konsequenzen hätte eine vollständige Erschöpfung der Magnesiumvor-räte für die Industrie in NRW?

Die starke Verknappung von Magnesium führt bereits zu Rekordpreisen, erzeugt weltweite Verzerrungen am Markt und könnte zu Störungen der Lieferketten sowie zu Produktionsaus­fällen in Nordrhein-Westfalen führen.

  1. Welche Maßnahmen unternimmt die NRW-Landesregierung bezüglich der ausblei­benden Lieferungen aus der VR China?

Die Landesregierung wird sich auf Bundes- sowie EU-Ebene für einen gesicherten Zugang zu Industriemetallen einsetzen und für mittel- und langfristig wirksame Maßnahmen zur Aufrecht­erhaltung funktionierender und zukunftsfähiger Wertschöpfungsketten werben.

 

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