Antrag
der Fraktion der AfD
Zerrbild Klimawandel – Schüler vor falscher Klimaalarmistik schützen
I. Ausgangslage
Die Bildungskrise in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland hat in den letzten Jahren eine breite Palette an Defiziten und Baustellen aufgezeigt, welche die Findung einer einheitlichen Lösungsstrategie erschweren oder gar verunmöglichen. Umso wichtiger sind dadurch die grundsätzliche Bereitstellung qualitativer Bildungsangebote und der Aufrechterhalt bestehender Strukturen geworden. Doch selbst an fundamentalen Elementen des Bildungswesens zeigen sich erste Risse.
Hochwertige Schulbücher sind, neben gut ausgebildeten Lehrkräften, unerlässlich für einen gelingenden Unterricht sowie einen erfolgreichen Bildungsweg der Schüler. Eben darum unterliegen deutsche Schulbücher einigen Auflagen, um eine Zulassung als Lernmittel zu erhalten und im Unterricht Verwendung finden zu dürfen. Die KMK-Richtlinie für die Genehmigung von Schulbüchern stellt hierbei unter anderem Verfahrens- und Inhaltsvoraussetzungen. Weiterhin wird zwischen drei Zulassungsverfahren unterschieden, wobei eine pauschale Zulassung ohne weitere Prüfung lediglich zeitlich begrenzt erteilt werden kann.1 Üblicherweise betrifft das Zeitungsartikel und andere kurzfristig eingesetzte Materialien wie Arbeitsblätter. Umfangreicheren Anforderungen unterliegen dagegen die klassischen Schulbücher, welche durch das Schulministerium mittels fachlicher Gutachten auf ihre Eignung zum Lernmittel geprüft werden.
Umso verwunderlicher ist es daher, wenn es trotz genauer Kontrolle Materialien in den Unterricht schaffen, die unangemessene, fehlerhafte, schlicht falsche oder gar bewusst ideologisierte Inhalte aufweisen. So berichteten im Dezember 2024 einige Zeitungen über eben solche Lernmaterialien in der Sekundarstufe I nordrhein-westfälischer Gymnasien.2 Die durch den Westermann-Verlag vertriebenen Erdkundebücher „Seydlitz Geografie 2“ und „Diercke Geografie“ gehen in ihrer Klimaalarmistik weit über die Stellungnahmen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sowie Centre for Research on the Epidemiology of Disasters (CRED) hinaus und widersprechen dadurch Organisationen, welche regelmäßig durch die deutsche Bundesregierung als vermeintlich wissenschaftliche Grundlagen klimapolitischer Entscheidungen zitiert werden.
Dies ist hinsichtlich des Qualitätsanspruchs, der üblicherweise an Lernmaterialien gestellt wird, nicht akzeptabel.
Auch „Politik Gesellschaft Wirtschaft“ des Verlags C. C. Buchner stellt das Anwachsen von gesellschaftlicher Gewalt in den Kontext eines Klimawandels, eine Einschätzung welche nicht einmal vom UN-Klimarat geteilt und sogar von diesem kritisiert wird. Ebenso in der Kritik steht der sogenannte „Weltüberlastungstag“, welcher den angeblichen Schnittpunkt der Ressour-cenverbrauchs- und -produktionskurve jährlich mahnend als Gedenktag begehen soll.3
Mittlerweile spricht die Verhaltens- und Sozialforschung von „Klimapanik“ sowie umweltpolitischen Neurosen, welche den Alltag von Kindern wie Erwachsenen nachhaltig beeinträchtigen können. Diese Angst wird zudem durch Institutionen und Gruppierungen wie etwa Fridays for Future gefördert, die mit Falschaussagen und populistischen Auslegungen Aufmerksamkeit und Unterstützung generieren wollen. Emotionales Propagandamaterial ist hierfür in vielen Formen zu finden.4 Antinatalismus, Vorstellungen apokalyptischer Szenarien und allgemeine Hoffnungslosigkeit, die sich auf schulische Leistungen auswirkt, haben Einzug gehalten.5 Etliche Straftaten wie Landfriedensbruch, Sachbeschädigungen oder die Inkaufnahme der Beschädigung kulturell wertvoller Kunstobjekte, von Gedenkstätten oder Monumentalbauten werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Namen des Klimaschutzes begangen. Einer derartigen Radikalisierung muss Einhalt geboten werden.
Eine Möglichkeit, Schulbücher und andere Lernmaterialien genauer auf ihre Inhalte zu prüfen, ohne dabei in die hochgeschätzte Lernmittelfreiheit deutscher Lehrkräfte zu greifen, wäre eine Erhöhung der allgemeinen Transparenz der Vorgänge. Zwar bietet das Bildungsministerium Nordrhein-Westfalen eine Suchmaske für bereits zugelassene Materialien an, jedoch sind dort weder Begründungen noch nähere Informationen oder gar nicht-zugelassene Werke abruf-bar.6 Möglichkeiten zur Kritik und zu Anmerkungen von Lehrkräften, Schülern oder Eltern könnten hierbei zur Erhöhung der Durchsichtigkeit beitragen, was Ereignisse um kritisch zu hinterfragende Arbeitsmaterialien in jüngster Vergangenheit bereits gezeigt haben.7
II. Der Landtag stellt fest:
- Unsachgemäße und objektiv falsche Lernmaterialien haben es durch die Zulassungsprüfungen des nordrhein-westfälischen Bildungsministeriums geschafft und finden seit unbekannter Zeit Anwendung im Unterricht.
- Das Vorhandensein bzw. die Nutzung derartiger klimaideologischer Materialien widerspricht den KMK-Richtlinien für Genehmigungen von Schulbüchern sowie dem Gedanken der wissenschaftlichen Aufklärung und behindert einen sachgemäßen Umgang mit den tatsächlichen Fragen und Problemen des Klimawandels.
- Durch populistische Falschdarstellungen wird Angst und sogenannte Klimapanik gestreut, welche die objektive Betrachtungsweise auf wissenschaftliche Fragestellungen verhindert und besonders bei jungen Menschen Radikalisierungsprozesse auslösen kann.
- Inhaltlich falsche oder verzerrte Lehrbücher und Lernmaterialien schaden dem Lernerfolg von Schülern und Studenten.
III. Der Landtag fordert die Landesregierung auf,
- die Zulassungsprüfungen von Lernmaterialien um den Anspruch der Ideologiefreiheit und wissenschaftlichen Objektivität zu erweitern und dem Dissens führender Industrienationen, wie beispielsweise der kommenden Trump-Administration, zur Klimaalarmis-tik, in Schulbüchern ausreichend Darstellungsraum zu bieten;
- betroffene Werke und Materialien erneut auf Fehler und Falschdarstellungen oder unangemessene didaktische Methoden zu überprüfen und ggf. die Zulassung zu entziehen;
- Lernmaterialien im Zulassungsverfahren zukünftig auf qualitative Quellen, vornehmlich Primärquellen, zu überprüfen und deren Nutzung als Bedingung zu setzen;
- die Zulassungsverfahren und Bewertungskriterien für Lernmaterialien transparenter zu gestalten.
Dr. Christian Blex
Christian Loose
Dr. Martin Vincentz
und Fraktion
1 https://www.schulministerium.nrw/zulassung-von-lernmitteln-nrw
3 https://www.welt.de/wissenschaft/plus252789860/Umwelt-Der-Unsinn-vom-Erdueberlastungstag.html
4 https://www.youtube.com/watch?v=E73ag2Fvi3o
5 Bjorn Lomborg, (2020). Klima Panik. FinanzBuch Verlag, S. 8 f.