In einer Sondersitzung des Innenausschusses informierte die Landesregierung heute über den Stand der Ermittlungen im Fall des zigfachen Kindesmissbrauchs in Lügde. Dabei zeichnete sich schon sehr früh eine enorme Komplexität der Vorgänge ab, in der möglicherweise eine ganze Reihe von Behörden involviert sein könnten. Nach Ansicht der AfD-Landtagsfraktion ist die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungungsausschusses, wie sie die Fraktion bereits vor Wochenfrist angeregt hatte, mittlerweile zwingend.
„Wir hören nun praktisch jeden Tag neue Erkenntnisse, allerdings von der Art, die uns nur erschauern lassen“, erklärte ein sichtlich betroffener Markus Wagner, Vorsitzender der Landtagsfraktion NRW, direkt nach der Sitzung und ergänzt: „Wie tief der Sumpf dieser abscheulichen Verbrechen tatsächlich ist, welche unglaubliche Pannen im Vorfeld und beim Versuch der Aufklärung der Taten zu verzeichnen sind, können wir derzeit lediglich erahnen. Klar ist nur eines: Hier muss lückenlos aufgeklärt werden!“
Ob und inwieweit Befangenheit auf Seiten der Behörden zu befürchten ist, will Wagner nicht beurteilen. Aber da neben Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt möglicherweise noch weitere Organe beteiligt sind, hält der AfD-Fraktionsvorsitzende einen PUA für unabdingbar: „Das sind wir nicht nur den Opfern schuldig, sondern auch dem Informationsbedürfnis einer breiten Öffentlichkeit“, so Wagner.
Unerwartete Unterstützung erhält die AfD nun auch vonseiten der SPD, die sich dem Vorschlag nach eigenem Bekunden anschließen mag. „Es wäre aber auch eine Schande für das Hohe Haus und die Demokratie insgesamt, wenn offenkundige Notwendigkeiten zugunsten parteipolitischer Taktik geopfert würden“, freut sich Markus Wagner. „Ich bin daher zuversichtlich, dass auch die übrigen Fraktionen unserem Vorstoß folgen werden.“