Sollte nicht nach den skandalösen Vorgängen bzgl. der Missbrauchsfälle in Lügde ein Umdenken bei den Behörden in NRW stattfinden? Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen führt keine Statistiken über abgebrochene Therapien oder Rückfälligkeiten von Pädophilen. Prof. Dr. Zerbin sieht Ideologie vor Opferschutz stehend.
Mit der kleinen Anfrage 3300 wollte der AfD-Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Zerbin wissen, welche Therapieansätze zwecks Behandlung von pädophilen Neigungen in Nordrhein-Westfalen herangezogen werden. Insbesondere wurde explizit nach den Therapieabbruchs- und Rückfallquoten gefragt. Die Antwort der Landesregierung ist erstaunlich: „Konkrete Daten bzgl. möglicher Therapieansätze und Beratungsinstitutionen zur Behandlung von Betroffenen mit pädophilen Neigungen sowie deren Inanspruchnahme sind der Landesregierung Nordrhein-Westfalen nicht bekannt.“ Sowohl bzgl. des Abbruchs von angefangenen Therapien als auch der Anzahl an Rückfällen trotz durchgeführter Therapie liegen der Landesregierung keine Daten vor. Lediglich eine Evaluation, die bis zum 2. Quartal 2026 angesetzt ist, wird in einem Modellversuch bzgl. einer Prävention und anonymen Behandlung von pädophilen Sexualstörungen durch die TU Chemnitz durchgeführt.
Prof. Dr. Daniel Zerbin, wissenschaftspolitischer Sprecher, äußert seine Irritationen hierzu: „Trotz der grausamen Erkenntnisse um die Vorfälle in Lügde herum, bewegt sich die Politik kaum. Wie erfolgreich sind die herangezogenen Therapieansätze in Nordrhein-Westfalen überhaupt? Wie häufig kommt es zum vorzeitigen Abbruch? Wie häufig werden Täter rückfällig? Das sind alles Fragen, die beantwortet werden müssen, will man unsere Kinder in Zukunft tatsächlich ausgiebig schützen. Die Landesregierung scheint hier ideologischen Therapieansätzen der kognitiv-behavioralen Verhaltenstherapien zu folgen, ohne das Ergebnis evaluieren zu wollen. Für uns als AfD gilt: Opferschutz vor ideologiebasiertem Täterschutz.“