Schützt die Landesregierung unsere Kinder vor fragwürdigen Sexideologen?

Kleine Anfrage
vom 12.04.2018

Kleine Anfrage 996
der Abgeordneten Iris Dworeck-Danielowski und Thomas Röckemann AfD

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Der Berliner Senat für Bildung, Jugend und Familie hat im Januar eine Broschüre vorgestellt mit dem Titel „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“. Diese Broschüre soll in den Kindergärten der Stadt dazu dienen, dass sich auch dort bereits mit „sexueller und geschlechtlicher Vielfalt als Thema frühkindlicher Inklusionspädagogik“ beschäftigt wird.

In der Broschüre wird vom Erziehungspersonal gefordert, auch kleineren Kindern sexuelle Spielarten vor Augen zu führen und gleichzeitig eine (vermeintliche) eventuelle gegensätzliche Geschlechtsidentität zu erkennen und zu fördern. „Viel Freude und Erfolg beim Einsatz der Materialien“, wünscht im Vorwort Sigrid Klebba, die Staatssekretärin für Jugend und Familie.

1994 wurde von Pro Familia NRW eine ähnliche Broschüre mit dem Titel „Lieben, Kuscheln, Schmusen“ auf den Weg gebracht, die dazu aufforderte, Kinder sexuellen Praktiken zu unterziehen. Viele Initiativen und Eltern organisierten und organisieren daraufhin Protestaktionen aus Sorge vor psychischen Schäden ihrer Kinder.

Wir fragen daher die Landesregierung:

  1. Sind der Landesregierung Institutionen bekannt, welche in oder für Nordrhein-Westfalen gleichartige Projekte entwickeln oder an solchen beteiligt sind? (bitte nach Projekte aufschlüsseln)
  2. Wie viel an Fördermitteln wird aus dem Landeshaushalt für die Entwicklung von derartigen Projekten oder daran beteiligten Institutionen zur Verfügung gestellt? (bitte Haushaltsposten angeben)
  3. Welche Gefahren für die frühkindliche Erziehung sind der Landesregierung durch Projekte zur Frühsexualisierung, insbesondere in staatlichen Institutionen, bekannt?
  4. Inwiefern hält die Landesregierung es für angemessen, unsere Kinder bereits in Kitas mit Frühsexualisierung zu konfrontieren?
  5. Was unternimmt die Landesregierung für durch Frühsexualisierung traumatisierte Kinder?

Iris Dworeck-Danielowski

Thomas Röckemann

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Hier nun die Antwort der Landesregierung:

 

1. Sind der Landesregierung Institutionen bekannt, welche in oder für Nordrhein-Westfalen gleichartige Projekte entwickeln oder an solchen beteiligt sind? (bitte nach Projekten aufschlüsseln)

Die NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ befasst sich u.a. mit der Sensibilisierung für unterschiedliche Geschlechterrollen, sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten. Hierfür hat sie Materialien zum Einsatz in der Fortbildung von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt.

 

2. Wie viel an Fördermitteln wird aus dem Landeshaushalt für die Entwicklung von derartigen Projekten oder daran beteiligten Institutionen zur Verfügung gestellt? (bitte Haushaltsposten angeben)

Die NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders!“ wird mit Mitteln in Höhe von 121.280€ jährlich aus dem Kinder- und Jugendförderplan gefördert (Kapitel 07 040 TGr. 61).

Zu den Aufgaben der Fachberatungsstelle gehören Beratung und Unterstützung sowie Fortbildung und Sensibilisierung von Fachkräften, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Teams bei öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, Jugendeinrichtungen, Jugendverbänden, Jugendberatung und Jugendpolitik.

 

3. Welche Gefahren für die frühkindliche Erziehung sind der Landesregierung durch Projekte zur Frühsexualisierung, insbesondere in staatlichen Institutionen, bekannt?

Der Landesregierung sind keine, insbesondere staatlichen Projekte zur Frühsexualisierung bekannt.

 

4. Inwiefern hält die Landesregierung es für angemessen, unsere Kinder bereits in Kitas mit Frühsexualisierung zu konfrontieren?

Die Landesregierung widerspricht ausdrücklich der Darstellung, dass die verantwortungsvolle und reflektierte Arbeit der in hohem Maße engagierten Fachkräfte in den nordrhein-westfälischen Kindertageseinrichtungen als „Konfrontation mit Frühsexualisierung“ zu bezeichnen ist.

Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Bildung und ein Grundrecht von Kindern.

Die pädagogischen Konzeptionen der Kindertageseinrichtungen nehmen hierauf selbstverständlich Bezug. Die Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen gestalten ihre pädagogische Arbeit zum Thema Körper und Sexualität entwicklungs- und altersangemessen und in verantwortungsvoller Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern.

 

5. Was unternimmt die Landesregierung für durch Frühsexualisierung traumatisierte Kinder?

Der Landesregierung sind keine Projekte zur institutionellen Frühsexualisierung bekannt (vgl. die Antworten auf die Fragen 3. und 4.), demzufolge auch keine daraus resultierenden Traumatisierungen.

Soweit Kinder in ihrem Wohlergehen beeinträchtigt sind, steht in Nordrhein-Westfalen ein breit aufgestelltes, fachlich fundiertes und ggf. auch spezialisiertes Hilfe- und Unterstützungsangebot zur Verfügung.