Sind bald Frauen, weil sie nicht mehr in Frauenhäusern aufgenommen werden können, auf sich allein gestellt?

Kleine Anfrage
vom 14.12.2017

Kleine Anfrage 620
der Abgeordneten Iris Dworeck-Danielowski und Dr. Martin Vincentz AfD

Anfrage als PDF laden

Antwort als PDF laden

Laut Medienberichten sei der Caritasverband für die Diözese Münster besorgt über die Platznot in Frauenhäusern in NRW. Als Gründe werden der angespannte Wohnungsmarkt angegeben, welcher es Frauen mit Kindern erschwert eine Wohnung zu finden und die Zunahme an geflüchteten Frauen, die aufgrund häuslicher Gewalt Zuflucht suchen. Die Belegzahlen in NRW seien seit zwei Jahren auf einem Rekordhoch.

Ich frage daher die Landesregierung:

  1. Wie hoch ist laut Landesregierung die durchschnittliche Verweildauer in Frauenhäusern in NRW?
  2. Wie hoch ist laut Landesregierung in NRW in Frauenhäusern der Anteil der Frauen mit Kindern?
  3. Wie hoch ist die Anzahl der Kinder pro Mutter in einem Frauenhaus in NRW?
  4. Wie hoch ist laut Landesregierung die Anzahl der Frauen mit „Fluchthintergrund“?
  5. Welche Maßnahmen möchte die Landesregierung gegen die Platznot einleiten?

Iris Dworeck-Danielowski

Dr. Martin Vincentz

____________________________________________________________________________________

Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,

namens der Landesregierung beantworte ich die Kleine Anfrage 620 im Einvernehmen mit dem Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration wie folgt:

Frage 1: Wie hoch ist laut Landesregierung die durchschnittliche Verweildauer in Frauenhäusern in NRW?

Die durchschnittliche Verweildauer in den landesgeförderten Frauen­häusern lag im Jahr 2016 bei rund zwei Monaten. Daten für das lau­fende Jahr liegen noch nicht vor.

Frage 2: Wie hoch ist laut Landesregierung in NRW in Frauen­häusern der Anteil der Frauen mit Kindern?

Die Angabe des Anteils von Frauen mit Kindern ist nicht möglich, da diese Daten nicht erfasst werden.

Frage 3: Wie hoch ist die Anzahl der Kinder pro Mutter in einem Frauenhaus in NRW?

Im Jahr 2016 fanden insgesamt 3.602 Frauen und 3.789 Kinder Auf­nahme in den landesgeförderten Frauenhäusern. Daten zur Anzahl der Kinder pro Mutter werden nicht erfasst.

Frage 4: Wie hoch ist laut Landesregierung die Anzahl der Frauen mit „Fluchthintergrund“?

Die Angabe zur Anzahl von nach Deutschland geflüchteten Frauen in den landesgeförderten Frauenhäusern ist nicht möglich, da diese Da­ten nicht erfasst werden.

Frage 5: Welche Maßnahmen möchte die Landesregierung gegen die Platznot einleiten?

Die Landesregierung steht in einem engen Austausch mit den Träger­vertretungen der Frauenhäuser und klärt derzeit die erforderlichen Rahmenbedingungen.

Mit freundlichen Grüßen

Ina Scharrenbach